Ausbau des Glasfasernetzes

United Internet und Tochter Ionos steigern Umsatz und Gewinn

United Internet steigert Umsatz trotz Belastungen durch den Mobilfunknetzausbau. Tochter Ionos will das Adtech-Geschäft verkaufen.

United Internet und Tochter Ionos steigern Umsatz und Gewinn

United Internet hat in den ersten neun Monaten des Jahres dank einer weiter gestiegenen Kundenzahl mehr umgesetzt und verdient. Belastet wurde das Ergebnis jedoch weiter von den Kosten für den Ausbau des Mobilfunknetzes bei der Tochter 1&1. Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten um 1,4 % auf rund 4,5 Mrd. Euro, wie das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Darin enthalten ist nicht mehr der Umsatzbeitrag des im Oktober verkauften Geschäftsfeldes Energy. Herausgerechnet wurde zudem der zum Verkauf stehende Geschäftsbereich AdTech der Tochter Ionos.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich im Jahresvergleich um knapp zwei Prozent auf 966,4 Mill. Euro. Die Anlaufkosten des 1&1-Mobilfunknetzes fielen mit 201 Mill. Euro knapp 34 Mill. Euro höher aus als im Vorjahreszeitraum.

Neben den Netzausbaukosten belasteten auch gestiegene Abschreibungen, vor allem auf Investitionen in den Ausbau des Glasfasernetzes bei 1&1 Versatel sowie des 1&1 Mobilfunknetzes, das Ergebnis.

Unter dem Strich stieg der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie aus fortgeführten Geschäftsbereichen von 72 Cent im Vorjahr auf 75 Cent. Der Konzern profitierte dabei von besseren Ergebnissen aus Unternehmen, an denen United Internet beteiligt ist, und geringeren Steueraufwendungen.

Das Management um Konzernchef und Großaktionär Ralph Dommermuth bestätigte die Jahresprognose für die fortgeführten Geschäftsbereiche.

Tochter Ionos steigert Umsatz und will das Adtech-Geschäft verkaufen

Der zum United-Internet-Konzern gehörende Internetdienstleister Ionos hat in den ersten neun Monaten dank gestiegener Kundenzahlen den Umsatz gesteigert und mehr verdient. Das Geschäft mit Werbetechnologie, das im Bereich Adtech gebündelt ist, will das Management um Unternehmenschef Achim Weiß verkaufen, um sich auf die Kerngeschäftsfelder mit Produkten rund um Internetauftritte („Web-Presence & Productivity“) und Cloud-Angebote zu fokussieren.

„Das AdTech-Geschäft steht vor spannenden Herausforderungen und hat gleichzeitig viel Potenzial. "Um dieses zu heben, bedarf es zunehmender Management-Attention, die wir dauerhaft nicht optimal leisten können“, so Ionos-Chef Achim Weiß laut Mitteilung. „Wir wollen uns zukünftig vollständig auf unser Kerngeschäft konzentrieren.“

Das Segment AdTech wurde als nicht-fortgeführter Geschäftsbereich ausgewiesen und die Finanzkennzahlen des Vorjahres entsprechend angepasst. Demnach stieg der Umsatz um 6,2 % auf gut 980 Mill. Euro, wie die United-Internet-Tochter am Dienstag in Karlsruhe und Berlin mitteilte.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte im selben Zeitraum um rund ein Fünftel auf 368,5 Mill. Euro. Die bereinigte operative Marge auf Basis des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich von 33 % im Vorjahr auf 37,6 Prozent. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich deutlich von 96 Cent im Vorjahr auf 1,35 Euro.

Die Jahresprognose, die sich bereits bisher auf das verbleibende Kerngeschäft „Digital Solutions & Cloud“ bezogen hat, bestätigte das Management. Der um Währungseffekte bereinigte Umsatz soll im Geschäftsjahr 2025 unverändert um circa 8 % zulegen, bei einer bereinigten operativen Marge von rund 35 Prozent.

Im Vorjahr hatte der Umsatz bei rund 1,25 Mrd. Euro, bei einer bereinigten operativen Marge von 32,9 % gelegen. Das bereinigte operative Ergebnis soll um rund 17 % auf rund 480 Mill. Euro zulegen.