United Internet wird optimistischer
Ionos gibt United Internet
Rückenwind fürs Gesamtjahr
Konzern hebt Gewinnprognose leicht an
hei/Reuters Frankfurt
Mit ermutigenden Geschäftszahlen im Rücken haben United Internet und die Webhosting-Tochter Ionos ihre Gewinnziele hochgeschraubt. Der zum Konzern gehörende Mobilfunker 1&1 wuchs ebenfalls, tastete wegen der Ausgaben für den Netzausbau seine Prognosen für 2023 aber nicht an.
United Internet stellte für das Gesamtjahr einen leichten Anstieg des operativen Ergebnisses in Aussicht statt eines Wertes auf Vorjahresniveau. Ionos hob die Prognose für den Zuwachs des Betriebsgewinns auf 13% von zuvor 10% an. Die bereinigte Marge werde mit 27,5% etwas höher ausfallen als bisher vorhergesagt.
Ionos lässt Mutter und Schwester hinter sich
Der Webhoster und Cloud-Anbieter Ionos ließ bei den Zahlen für die abgelaufenen neun Monate den Mutterkonzern und die Schwesterfirma erneut hinter sich. Er steigerte die Erlöse um 11% und den operativen Gewinn um 18%. United Internet verbuchte Zuwächse von 4,7% beim Umsatz und 1% beim operativen Ertrag. Damit bleibe der Internetanbieter allerdings leicht hinter den Markterwartungen zurück, urteilte DZ-Bank-Analyst Karsten Oblinger. Der Umsatz von 1&1 legte zwar 2,8% zu, das Betriebsergebnis schrumpfte aber um knapp 7%. Rechne man die Kosten für den Aufbau eines eigenen Mobilfunknetzes heraus, ergebe sich allerdings ein Plus von 1,6%.
Aktie von 1&1 rutscht ab
Die Kurse tendierten schwächer: Die Ionos-Aktie stieg zwar anfangs um bis zu 3,7%, gab jedoch im Verlauf deutlich nach und schloss 3,1% niedriger. United Internet gaben sogar 5% nach. 1&1-Papiere rutschten um 3% ab. 1&1 kommt mit dem eigenen Netzaufbau bei 5G kaum voran und musste auf ein Roaming-Abkommen mit Vodafone ausweichen. Der um die Netzaufbaukosten bereinigte Gewinn überzeugte in der Dynamik nicht. Die robusten Zahlen von Ionos waren Experten zufolge keine Überraschung. Die US-Rivalen Godaddy und Digital Ocean hätten anziehende Umsätze signalisiert, schrieb Analyst Usman Ghazi von Berenberg.