Billigflieger zuversichtlich

Easyjet erwartet kleineren Verlust

Easyjet hat im abgelaufenen Quartal besser als erwartet abgeschnitten und rechnet für das erste Halbjahr mit einem niedrigeren Verlust als ein Jahr zuvor. Dabei wird der Gaza-Krieg das Ergebnis mit 40 Mill. Pfund belasten.

Easyjet erwartet kleineren Verlust

Easyjet erwartet kleineren Halbjahresverlust

Gaza-Krieg belastet Ergebnis mit 40 Mill. Pfund

hip London

Easyjet geht nach einem starken Auftaktquartal davon aus, im Ende März ablaufenden Geschäftshalbjahr einen kleineren Verlust einzufliegen als ein Jahr zuvor. Dabei rechnet das Management damit, dass der Gaza-Krieg das Ergebnis mit 40 Mill. Pfund direkt belasten wird. Nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 setzte der Lufthansa-Rivale seine Flüge nach Israel und Jordanien aus. Zudem schwächte sich die Nachfrage nach Flügen nach Ägypten ab. Ab Ende November verzeichnete das Unternehmen eine starke Erholung von Nachfrage und Buchungen.

Starke Nachfrage

Wie der Billigflieger per Pflichtveröffentlichung mitteilte, belief sich das Minus im ersten Quartal auf 126 Mill. Pfund. Ein Jahr zuvor hatte der Vorsteuerverlust noch bei 133 Mill. Pfund gelegen. "Wir haben im Quartal eine verbesserte Performance geliefert, was Zeugnis von der Stärke der Nachfrage nach unserer Marke und unserem Netz ablegt", sagte CEO Johan Lundgren. Das Geschäft mit Pauschalreisen werde immer beliebter. Die Zahl der Kunden sei im abgelaufenen Quartal um 48% gestiegen, der Gewinn von Easyjet Holidays habe sich auf 30 (i.V. 13) Mill. Pfund mehr als verdoppelt. "Wir sehen positiven Schwung bei den Buchungen für Sommer 2024", sagte Lundgren. "Reisen hat für die Verbraucher weiterhin Priorität."

Geopolitische Risiken

Die Analystin Sophie Lund-Yates von Hargreaves Lansdown warf die Frage auf, wie lange dieser Trend vor dem Hintergrund steigender Lebenshaltungskosten anhalten wird. Zudem richtete sie den Blick auf den anhaltenden Krieg im Nahen Osten. "Geopolitische Konflikte können viele Branchen erschrecken, insbesondere Fluggesellschaften", schrieb sie in einer ersten Einschätzung. "Strecken stillzulegen, ist ein sehr teures Unterfangen, und es ist nicht klar, wann sich die Lage normalisieren wird."

Höhere Kerosinpreise

Steigende Kerosinpreise sorgten für einen Anstieg der Treibstoffkosten pro Sitz um 15% oder 2,92 Pfund. Produktivitätssteigerungen und eine höhere Auslastung reduzierten die restlichen Kosten um 3%.

Im Dezember segneten die Aktionäre die Bestellung von 157 neuen Maschinen vom Typ Airbus A320 Neo ab.

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