Der Verkauf des US-Süßwarengeschäftes von Nestlé an Ferrero kommt nicht mehr überraschend. Doch ist der Deal für beide Unternehmen mehr als nur einer unter vielen. Für den weltgrößten Lebensmittelkonzern ist es der bisher größte Schritt in der unter CEO Mark Schneider forcierten Strategie, sich auf wachstums- und margenstarke Felder zu konzentrieren und sich umgekehrt von schwächelnden Geschäften zu trennen. Und für den italienischen Hersteller von “Nutella”, “Kinder Schokolade” und “Ferrero Rocher” ist es wohl der endgültige Bruch mit der Tradition, in erster Linie aus eigener Kraft zu wachsen und dies nicht über Zukäufe zu erreichen, denn das Familienunternehmen hatte bereits im letzten Jahr in den USA zugekauft: Im Frühjahr war Fannie May Confections für 115 Mill. Dollar und im Herbst der drittgrößte US-Süßwarenhersteller Ferrara Candy übernommen worden. Ferrero geht es um die Stärkung ihrer Position im Süßwarenmarkt, Nestlé um steigende Erlöse und Gewinne; da könnte das Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten von Merck locken.md