US-Aufsicht FCC stimmt Sprint-Übernahme zu

T-Mobile US muss aber weitere Hürden nehmen

US-Aufsicht FCC stimmt Sprint-Übernahme zu

Reuters/scd Washington/Frankfurt – Die Telekom-Tochter T-Mobile US und der US-Mobilfunkanbieter Sprint haben Insidern zufolge bei ihrer geplanten Milliardenfusion eine weitere Hürde genommen. Die Branchenaufsicht Federal Communications Commission (FCC) gab dem Zusammenschluss grünes Licht, wie die Nachrichtenagentur Reuters von zwei mit der Sache vertrauten Personen erfahren hat. Der Vorsitzende und zwei republikanische Kommissionsmitglieder hätten die 26 Mrd. Dollar schwere Firmenehe befürwortet, zwei demokratische FCC-Mitglieder hätten derweil dagegen gestimmt. Die Entscheidung sei damit entlang der Parteilinien verlaufen. Die Genehmigung werde in schriftlicher Form aber voraussichtlich nicht vor Ende Oktober veröffentlicht werden.Zuvor hatte bereits das US-Justizministerium die Fusion genehmigt, an die Erlaubnis aber Bedingungen wie den Verkauf von Konzernteilen und Mobilfunkfrequenzen geknüpft. Durch den Zusammenschluss von T-Mobile und Sprint entsteht ein Mobilfunkriese, der auf gut 130 Mill. Kunden und einen Jahresumsatz von rund 76 Mrd. Dollar kommt. Verhandlung im DezemberIn trockenen Tüchern ist das Projekt aber noch immer nicht, denn mehrere US-Bundesstaaten klagen vor einem Bundesgericht in New York dagegen. Sie befürchten, dass eine Fusion der Nummer 3 und 4 des US-Mobilfunkmarktes die Preise in die Höhe treiben würde. Ein Verhandlungstermin wurde für den 9. Dezember festgelegt. Zuletzt hatte sich die Generalstaatsanwaltschaft in Austin (Texas) der Klage von 13 weiteren Bundesstaaten und dem District of Columbia angeschlossen, die den Zusammenschluss der Nummer 3 mit der Nummer 4 auf dem US-Mobilfunkmarkt verhindern wollen.Telekom-Chef Tim Höttges hatte im Sommer gesagt, es gebe zwar immer die Möglichkeit eines Vergleichs, er gehe aber davon aus, dass sich das Unternehmen vor Gericht damit auseinandersetzen müsse. Operativ gibt die anhaltende Dynamik bei T-Mobile US dem Bonner Mutterkonzern aber auch ohne Sprint regelmäßig neuen Schub – einerseits durch die Milliardengewinne, die das Unternehmen in den USA erwirtschaftet, andererseits durch kräftige Kursanstiege in den vergangenen Jahren (siehe Chart). Aktuell ist T-Mobile US an der Nasdaq mit rund 68 Mrd. Dollar bewertet und damit schon fast so schwer wie der Mutterkonzern, der auf gut 75 Mrd. Euro kommt.