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US-Carrier lassen die Krise hinter sich

Die US-Fluggesellschaften schauen positiver in die Zukunft als ihre europäischen Pendants. Southwest Airlines erwartet für die zweite Jahreshälfte schwarze Zahlen.

US-Carrier lassen die Krise hinter sich

lis Frankfurt

Während die Fluggesellschaften in Europa die Angst vor einer vierten Coronawelle im Herbst umtreibt, schauen ihre Wettbewerber in den USA zuversichtlich auf die kommenden Monate. Nach United Airlines und Delta in den Tagen zuvor sprach auch Konkurrent South­west Airlines für die zweite Jahreshälfte von schwarzen Zahlen. Bei Vorlage der Zahlen für das zweite Vierteljahr 2021, das mit einem Nettoverlust von 206 Mill. Dollar beendet wurde, hieß es bei dem Low-Cost-Carrier, man sei „hoffnungsvoll“, im dritten und vierten Quartal in die Gewinnzone zurückzukehren, und dabei würden die milliardenschweren Hilfen der US-Regierung nicht eingerechnet. Die Fluggesellschaft konnte bereits im Juni einen Gewinn verzeichnen, den ersten seit Beginn der Pandemie. Auch Delta Air Lines und United Airlines Holdings haben beide eine Rückkehr in die Gewinnzone vorausgesagt.

„Das zweite Quartal 2021 war ein wichtiger Meilenstein in der Erholung von der Pandemie, da die Nachfrage nach Freizeitreisen stark gestiegen ist“, sagte Southwest-CEO Gary Kelly. Der touristische Verkehr und die Preise werden laut South­west im laufenden Monat voraussichtlich über dem Niveau von Juli 2019 liegen, und auch die Buchungen im Geschäftsreisesegment haben sich stetig verbessert. Der Umsatz werde allerdings noch 10 bis 15% unter dem Niveau aus dem Juli 2019 liegen.

Die „überwiegende Mehrheit“ der Mitarbeiter, die freiwillig Urlaub genommen haben, werde bis zum Ende des dritten Quartals zurückgerufen werden, was zusammen mit Überstunden zur Bewältigung der operativen Herausforderungen und steigenden Treibstoffpreisen die Betriebskosten in diesem Quartal erhöhen werde.

Konkurrent American Airlines hat schon im zweiten Quartal erstmals seit Beginn der Coronakrise wieder einen kleinen Gewinn geschafft. In den drei Monaten bis Ende Juni verdiente das Unternehmen unterm Strich 19 Mill. Dollar. Im gleichen Vorjahreszeitraum, als die Folgen des Coronavirus den Luftverkehr fast zum Erliegen brachten, hatte American einen Verlust von gut 2 Mrd. Dollar verkraften müssen.

Zum Quartalsende verfügte das Unternehmen, das in der Krise auf umfängliche Staatshilfen angewiesen war, nach eigenen Angaben über liquide Mittel von rund 21,3 Mrd. Dollar. Das sei ein neuer Rekordwert in der Geschichte des Unternehmens.

Qantas unter Druck

Weniger rosig als bei den US-Airlines sieht die Lage beim australischen Carrier Qantas aus. Die Fluggesellschaft muss infolge der Lockdowns in drei Bundesstaaten des Heimatlandes einen herben Rückschlag im Inlandsgeschäft einstecken. Die Maßnahmen hätten zu einem starken Rückgang der Kapazität von 90% des Vor-Covid-Niveaus Anfang Juli geführt, teilte Konzernchef Alan Joyce in einem Memo der Belegschaft mit, über das die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Die Fluglinie müsse daher auch die Aussichten für Oktober zurückschrauben. „Wir sind noch nicht an dem Punkt, an dem wir betriebsbedingte Kündigungen im Inland aussprechen müssen“, sagte er. „Aber um ehrlich zu sein, können wir es nicht mehr ausschließen, wenn mehrere Bundesstaaten ihre Grenzen für längere Zeit geschlossen halten.“

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