US-Ölriesen machen schwache Preise zu schaffen

Trotz Förderausweitung sinken die Erlöse

US-Ölriesen machen schwache Preise zu schaffen

md Frankfurt – Die beiden größten US-Ölkonzerne, ExxonMobil und Chevron, haben angesichts niedrigerer Öl- und Gaspreise im dritten Quartal ordentlich Federn gelassen. Trotz gesteigerter Produktion verdienten die Unternehmen deutlich weniger. Im Vergleich zur Vorjahresperiode ging der Nettogewinn von ExxonMobil um die Hälfte auf 3,17 Mrd. Dollar und von Chevron um gut 36 % auf 2,58 Mrd. Dollar zurück.ExxonMobil weitete den Angaben zufolge zwischen Juli und Ende September die Förderung um 3 % auf 3,9 Mill. Barrel Öläquivalente aus; dennoch sank der Umsatz im Jahresvergleich um 15 % auf 65,05 (i.V. 76,61) Mrd. Dollar. Im Markt waren im Schnitt nur 62,3 Mrd. Dollar erwartet worden. Neben niedrigeren Absatzpreisen belasteten auch steigende Kosten. So kletterten im abgelaufenen Jahresviertel die Investitionen in Ausrüstung sowie Erkundungs- und Förderprojekte um 17 % auf 7,72 Mrd. Dollar, was den Gewinn drückte. Nach den ersten neun Monaten 2019 liegen die Investitionen zur Erschließung neuer Vorkommen mit 22,69 Mrd. Dollar sogar um ein Viertel höher als zur Vorjahreszeit.Der US-Branchenprimus weist einen Quartalsgewinn je Aktie von 75 US-Cent aus. Damit wurde die Konsensschätzung der Analysten, die bei 69 Cent lag, leicht übertroffen.ExxonMobil trennt sich derzeit von Vermögenswerten, die vom Management nicht mehr zum Kerngeschäft gerechnet werden. Von dem insgesamt 15 Mrd. Dollar schweren Programm sei rund ein Drittel abgearbeitet, sagte CEO Darren Woods.Die Erlöse von Chevron gingen im dritten Jahresviertel gemäß der Mitteilung um 18 % auf 36,12 Mrd. Dollar zurück, obwohl auch Chevron die Produktion um 3 % auf 3,03 Mill. Barrel Öläquivalente ausgeweitet hatte. Die Nummer 2 der US-Ölindustrie berichtete zudem von einer zusätzlichen Steuerbelastung von 430 Mill. Dollar, ausgelöst durch einen Cash-Transfer aus dem Ausland. Der Gewinn je Aktie lag bei 1,36 (2,11) Dollar; das war etwas weniger als im Markt erwartet worden war.Beide Konzerne sind Mitglieder im 30 Werte umfassenden Dow-Jones-Index. ExxonMobil, an der Börse 293 Mrd. Dollar schwer, zogen am Freitag im Verlauf um 2,5 % an. Chevron, die 222 Mrd. Dollar auf die Waage bringt, lagen zeitweise 0,4 % fester.