US-Techkonzerne zerstreuen Sorgen zur Bewertung

Alphabet, Amazon und Microsoft übertreffen Erwartungen - Sektor legt 150 Mrd. Dollar Börsenwert zu

US-Techkonzerne zerstreuen Sorgen zur Bewertung

sp New York – Die US-Technologiekonzerne Alphabet, Amazon und Microsoft haben mit ihren Quartalszahlen vor dem Wochenende die zuletzt greifbaren Sorgen über die hohen Bewertungen in dem Sektor zerstreut. Nachdem alle drei Unternehmen am Donnerstag nach Handelsschluss in den USA mit ihren Ergebnissen die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten übertroffen hatten, legte der Online-Händler und IT-Konzern Amazon im frühen Handel am Freitag 11 % zu, während der Internetriese Alphabet um gut 6 % kletterte und der Softwareanbieter Microsoft um knapp 8 % nach vorn lief. Die Unternehmen im Nasdaq 100 schickten sich an, ihre Marktkapitalisierung vor dem Wochenende noch einmal um 150 Mrd. Dollar nach oben zu drehen. Im laufenden Jahr hat der Sektor seinen Börsenwert um mehr als 1 Bill. Dollar aufgestockt.In den Tagen vor der Veröffentlichung der Quartalsberichte von Alphabet, Amazon und Microsoft, die im Ranking der wertvollsten börsennotierten Unternehmen die Plätze 2, 5 und 3 einnehmen, hatten viele Marktteilnehmer deshalb weiche Knie bekommen und sich mit Optionen für eine Korrektur gewappnet. Die viel beachtete Gruppe der “FANG”-Aktien aus Facebook, Amazon, Netflix, und Google – deren börsennotierte Mutter als Alphabet firmiert – hatten bis Donnerstag an sechs von sieben Handelstagen eingebüßt und dabei an fünf Tagen in Folge rot aufgeblinkt. Zweistelliges WachstumNach Bekanntgabe der durchwegs über den Erwartungen liegenden Quartalszahlen des Trios Alphabet, Amazon und Microsoft war alles Zaudern vergessen. Alphabet schaffte gestützt auf das florierende Geschäft mit Online-Werbung einen Umsatzsprung von 24 % auf 27,8 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn schoss um ein Drittel auf 6,7 Mrd. Dollar. Es ist das 15. Mal in Folge, dass Alphabet in einem Quartal einen prozentuell zweistelligen Umsatzanstieg erzielt.Bei Amazon kletterten die Erlöse um 34 % auf 43,7 Mrd. Dollar. Kunden griffen vor allem bei den Rabattaktionen rund um die Marketinginitiative “Prime Day” zu, die am 15. Juli zum ersten Mal stattgefunden hat. Zudem trug die fast 14 Mrd. Dollar schwere Übernahme der Biosupermarktkette Whole Foods zu den Umsatzzuwächsen bei. Unter dem Strich blieb mit 256 Mill. Dollar etwas mehr als im Vergleichszeitraum und mehr als erwartet übrig.Microsoft steigerte den Umsatz um 12 % auf 24,5 Mrd. Dollar, wovon unter dem Strich mit 6,6 Mrd. Dollar 16 % mehr hängen blieben. Vor allem das Geschäft in der Cloud, das auch bei Alphabet und Amazon die Kassen klingen lässt, entwickelt sich prächtig.Von den Unternehmen aus dem US-Technologiesektor, die bereits über die Ergebnisse im dritten Quartal Auskunft gegeben haben, konnten nach Angaben von Bloomberg bisher 94 % die Erwartungen im Markt übertreffen. Am nächsten Mittwoch macht Facebook die FANG-Gruppe komplett, nachdem Netflix bereits vor zwei Wochen die Erwartungen übertroffen hat. Am Donnerstag folgt der wertvollste börsennotierte Konzern Apple, der den Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft mit dem neuen iPhone X gibt.—– Personen Seite 12