US-Wertpapieraufsicht untersucht Tesla

SEC prüft Verletzung von Meldepflichten

US-Wertpapieraufsicht untersucht Tesla

scd New York – Der Elektroautobauer Tesla Motors ist nach der Untersuchung der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA nun auch in den Fokus der Wertpapieraufsicht SEC geraten. Die Behörde untersucht, ob Tesla Meldepflichten verletzt hat, weil der Unfall eines Autopilot-gesteuerten Model S mit Todesfolge vor einer Kapitalerhöhung am 18. Mai den Investoren nicht mitgeteilt wurde. Der Unfall ereignete sich am 7. Mai, Tesla soll davon am 8. Mai erfahren haben und informierte die Verkehrssicherheitsbehörde am 16. Mai – zwei Tage vor einem Aktienverkauf, bei dem das Unternehmen 1,4 Mrd. Dollar und CEO Elon Musk knapp 600 Mill. Dollar einstrich. In der zugehörigen Mitteilung an die SEC blieb der Unfall unerwähnt. Der Aktienverkauf von Musk wurde mit Steuerverpflichtungen begründet.Eine Untersuchung soll nun ermitteln, ob der Unfall ein “relevantes Ereignis” war, über das die Investoren vor dem Aktienverkauf hätten informiert werden müssen. Derzeit befindet sich die Untersuchung noch in einem frühen Stadium, wie informierte Personen gegenüber US-Medien erklärten. Eine Tesla-Sprecherin sagte, der Autobauer sei von der SEC bislang noch nicht kontaktiert worden. Musk bestreitet nun, zum Zeitpunkt der Kapitalerhöhung von der Nutzung des Autopiloten bei dem Unfall gewusst zu haben. Der NHTSA habe man am 16. Mai lediglich gemeldet, dass es einen Unfall mit Todesfolge gegeben habe. Erst Ende Mai habe man die Auswertung der Fahrzeugdaten abgeschlossen. Öffentlich gemacht wurde der Fall dann aber erst einen ganzen Monat später am 30. Juni.Die Börsenreaktion seit Bekanntwerden des tödlichen Unfalls deutet indes nicht darauf hin, dass Investoren dem Thema besondere Relevanz beimessen. Seit dem 30. Juni haben die Tesla-Titel gut 5 % an Wert gewonnen. US-Juristen erwarten deshalb kaum eine Bestrafung des Unternehmens. Es sei klar, dass die Technologie noch im Beta-Stadium sei. Daher sei mit Problemen zu rechnen, befand etwa Professor Adam Pritchard von der Uni Michigan.