Valeant senkt Umsatzausblick
scd/Reuters Frankfurt – Nach einer Prognosesenkung haben Anleger des skandalgeschüttelten Pharmakonzerns Valeant die Flucht ergriffen. Die Aktien des kanadischen Unternehmens brachen an Wall Street am Dienstag bis zum frühen Nachmittag um ein Fünftel auf 15,25 Dollar ein. Valeant rechnet nun nur noch damit, im zu Ende gehenden Jahr einen Umsatz von 9,55 bis 9,65 Mrd. Dollar zu erzielen. Bislang hatte der Pharmakonzern 9,9 bis 10,1 Mrd. Dollar in Aussicht gestellt.Auch beim Ergebnis kalkuliert der Konzern nun weniger ein. Im abgelaufenen Quartal erzielte Valeant wegen einer Abschreibung einen Verlust von 1,2 Mrd. Dollar. Die Kanadier kämpfen mit Imageproblemen nach umstrittenen Preisanhebungen für diverse Medikamente und deren Abrechnung über selbst gesteuerte Versandapotheken, deren Verhältnis zu Valeant lange nicht offengelegt worden war.Zudem ermitteln US-Behörden gegen Valeant wegen Versäumnissen bei der Erstellung von Bilanzen. Den 30 Mrd. Dollar schweren Schuldenberg versucht Valeant über den Verkauf von Unternehmensteilen abzutragen. Derzeit steht CEO Joe Papa offenbar in Verhandlungen mit Interessenten für die Tochter Salix. Unter anderem soll die japanische Takeda interessiert sein (vgl. BZ vom 3. November). Seit Mitte 2015 hat die Valeant-Aktie 90 % an Wert verloren.