Batterien

Varta baut auf zweite Jahreshälfte

Neue Produkte und Kundenprojekte sollen das Geschäft von Varta beleben. Vor allem für Lithium-Ionen-Zellen erwartet der Batteriehersteller Umsatzimpulse.

Varta baut auf zweite Jahreshälfte

hek Frankfurt – Nach einer enttäuschenden ersten Jahreshälfte baut Varta auf eine Geschäftsbelebung im weiteren Jahresverlauf. Der Produktionsstart für neue Kundenprojekte und das erfahrungsgemäß starke letzte Quartal im Bereich Haushaltsbatterien seien wichtige Wachstums- und Ergebnistreiber, teilt der Batteriehersteller im Halbjahresbericht mit. Das Management erwartet nach eigenen Angaben vor allem im Lithium-Ionen-Geschäft, dem wichtigsten Markt, Umsatzimpulse in den kommenden Monaten.

„Der Wunsch nach Mobilität und Unabhängigkeit in allen Bereichen des Lebens ist ungebrochen“, hält Firmenchef Herbert Schein in der Mitteilung fest. Mit den neuen Lithium-Ionen-Rundzellen für Elektroautos seien die Weichen für künftiges Wachstum gestellt. Die Rundzellen wolle man zügig in die Massenproduktion überführen. Zudem verweist Schein auf neue Produkte für die Energiespeicherung.

Für das dritte Quartal stellt Varta zwischen 210 Mill. und 230 Mill. Euro Umsatz und ein um Sondereinflüsse bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 40 Mill. bis 50 Mill. Euro in Aussicht. Damit zeichnet sich abermals ein deutlicher Gewinnrückgang ab, denn im Vorjahreszeitraum erwirtschaftete der Konzern 70,2 Mill. Euro adjustiertes Ebitda. Der Ausblick für den Quartalsumsatz bewegt sich auf dem Vorjahresniveau von 224,8 Mill. Euro.

Investitionen steigen

Die Jahresprognose hat Varta Ende Juli zusammengestrichen. Das Management bestätigt nun den gekappten Ausblick, der zwischen 200 Mill. und 225 Mill. Euro bereinigtes Ebitda vorsieht, statt bisher 260 Mill. bis 280 Mill. Euro. Im Vergleich zu 2021 ergäbe sich ein Ertragseinbruch um bis zu 29 %. Den Jahresumsatz siedelt das Management zwischen 880 Mill. und 920 Mill. Euro an, statt 950 Mill. bis 1 Mrd. Euro. Verzögerungen bei Kundenprojekten, die Anspannungen bei Rohstoff- und Energiepreisen sowie hohe Transportkosten hätten zu der Anpassung geführt, erläutert Finanzvorstand Armin Hessenberger. Aufgrund neuer Aufträge und der Kundenprojekte, die in der zweiten Jahreshälfte anliefen, werde 2022 aber ein gutes Jahr für Varta, meint der CFO. Bei den Investitionsausgaben rechnet das Management mit einem Anstieg im Vergleich zu 2021. Je nach Investitionsbedarf für die neuen E-Auto-Zellen könnten es laut den Angaben mehr als 230 Mill. Euro sein.

Im Segment Lithium-Ionen-Lösungen & Mikrobatterien sackte der Halbjahresumsatz um fast Fünftel auf 187,7 Mill. Euro ab, und die Marge fiel auf 28,3 (Vorjahreszeitraum: 36,2)%. Denn der Absatz der kleinen Energiezellen für kabellose Kopfhörer schwächelt. Die Nachfrage sei aber grundsätzlich gut, betont Varta im Zwischenbericht. Bis Jahresende rechnet der Konzern mit einer deutlichen Geschäftsbelebung. Die um 15 % gewachsene Haushaltsbatteriensparte hat mit 189,1 Mill. Euro Umsatz das Lithium-Ionen-Segment überholt, was allerdings mit einer auf 8,4 % halbierten operativen Marge einhergeht.

Varta
Konzernzahlen nach IFRS
6 Monate
in Mill. Euro20222021
Umsatz377398
 Lithium-Ionen-Zellen188233
 Haushaltsbatterien189164
Bereinigtes Ebitda69112
 in % des Umsatzes18,328,2
Periodenergebnis346
Investitionen6786
Free Cashflow−98−119
Eigenkapitalquote (%)33,142,6
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