Veolia erhöht Angebot

CEO Frérot nennt noch keine Details - Offerte für Beteiligung von Engie an Suez läuft Ende September aus

Veolia erhöht Angebot

Veolia Environnement verbessert die Offerte für die Beteiligung, die Engie an dem Umweltdienstleister Suez hält. Der Verwaltungsrat des Versorgers soll sich in den nächsten Tagen damit befassen. Bei Suez treffen die Pläne des Konkurrenten derweil noch immer auf erbitterte Gegenwehr.wü Paris – Veolia Environnement hat sich von der Giftpille, mit der Suez ihren Übernahmeversuch abwehren will, nicht lange beirren lassen. Nachdem der Umweltdienstleister bereits zuvor nicht ausgeschlossen hatte, sein Angebot für die Beteiligung von Engie an Suez aufzustocken, kündigte Konzernchef Antoine Frérot Freitag an, die Offerte werde überarbeitet. Der Verwaltungsrat des Versorgers werde darüber später am Tage beraten, erklärte Frérot. Veolia hatte Engie Ende August für eine Beteiligung von 29,9 % an Suez 15,50 Euro je Aktie geboten, was einem Gesamtpreis von 2,9 Mrd. Euro entspricht. Das Angebot endet am 30. September. Details zu Höhe und Inhalt des geplanten neuen Angebots machte Frérot zunächst nicht. Eigentlich hätte Freitagnachmittag eine offizielle Sitzung des Verwaltungsrates von Engie stattfinden sollen, doch laut Informationen von “Les Échos” wurde diese abgesagt. Stattdessen treffe sich das Kontrollgremium nur informell, bevor dann nächste Woche eine offizielle Sitzung stattfinde, berichtet die Wirtschaftszeitung. Engie hatte Veolia bereits zuvor bedeutet, dass das Angebot für die Suez-Beteiligung zu niedrig sei. Nach Angaben von Veolia-Chef Frérot will der Umweltdienstleister auch Zusagen im Hinblick auf Arbeitsplätze machen. Er lässt sich von der Gegenwehr des Suez-Managements nicht beirren. Wind ums WassergeschäftDer Verwaltungsrat von Suez hat gerade das französische Wassergeschäft in eine Stiftung niederländischen Rechts ausgelagert, um einen Verkauf zu verhindern. Einen solchen hatte Veolia geplant, um auf Bedenken der Wettbewerbshüter einzugehen. Die Rechtsberater des Konzerns schauen sich nun die Pläne von Suez genau an, um eine Möglichkeit zu finden, die Stiftung innerhalb von 18 Monaten zu entschärfen. Denn mit dem Investmentfonds Meridiam hat Veolia bereits einen Käufer für die französischen Wasseraktivitäten von Suez gefunden. Und stattdessen das französische Wassergeschäft von Veolia zu verkaufen, ist Frérot nicht bereit.Sollte Engie die Offerte annehmen, werde er in den Tagen nach dem Kauf der Beteiligung des Versorgers an Suez ein öffentliches Übernahmeangebot für den Rest unter Suspensivbedingungen machen, sagte er. Er hofft, diese Operation dann nach Zustimmung der Wettbewerbsbehörden innerhalb von zwölf bis 18 Monaten abschließen zu können. Um den Konkurrenten zu übernehmen, erwäge Veolia eine kleine Kapitalerhöhung, erklärte der Veolia-Chef. Der Umweltdienstleister hatte bereits 2012 mit Suez über ein Zusammengehen gesprochen, angesichts von möglichen Bedenken der Wettbewerbshüter aber Berichte dazu dementiert und das Projekt letztlich fallen gelassen.Bei Suez stoßen die Pläne von Veolia nun auf heftige Gegenwehr. Die französische Börsenaufsicht Autorité des marchés financiers (AMF) wies jedoch gerade eine Beschwerde dagegen zurück. Suez hatte argumentiert, Veolia plane eine feindliche Übernahme und wolle dabei in zwei Schritten vorgehen, was französischem Recht widerspreche. Deshalb müsse Veolia allen Aktionären gleichzeitig ein Angebot machen. Bisher zumindest hat Suez keine Partner gefunden, die die Beteiligung von Engie kaufen könnten.Die Aktie von Suez legte Freitag in Paris 5,8 % auf 15,05 Euro zu, die von Veolia 2,1 % auf 18,24 Euro.