Energiekrise

Verbund rechnet mit Abschöpfung von Milliarden

Der Stromversorger Verbund rechnet mit hohen Zahlungen durch die bevorstehende Abschöpfung von Übergewinnen. Der Konzern ist von Regelungen in Österreich und Deutschland betroffen.

Verbund rechnet mit Abschöpfung von Milliarden

sar Frankfurt

Der österreichische Stromkonzern Verbund hat eine Prognose zu den Folgen der Abschöpfung der sogenannten Übergewinne abgegeben und geht für 2023 von einer ergebniswirksamen Gewinnabschöpfung (Ebitda) von insgesamt rund 2,1 Mrd. Euro aus. Davon fielen 1,8 Mrd. Euro in Österreich an, der Rest in Deutschland. Die Zahlungen aus der Gewinnabschöpfung verteilten sich im Wesentlichen zu gleichen Teilen auf die Jahre 2023 und 2024. Bei den Zahlen handele es sich um „bestmögliche Abschätzungen“.

In Österreich sieht das Bundesgesetz über den Energiekrisenbeitrag-Strom (EKB-S) eine Deckelung der Stromerlöse bei 140 Euro je Megawattstunde (MWh) vor. Durch die Anrechenbarkeit von Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz kann der Deckel auf bis zu 176 Euro/MWh steigen. Erlöse über der Obergrenze werden nach Berücksichtigung bestimmter Ausnahmen zu 90% abgeschöpft. Dies betrifft die monatlichen Überschusserlöse zwischen Dezember 2022 und Ende 2023. Die Zahlungen werden September 2023 und März 2024 fällig.

Auch in Deutschland werde es „voraussichtlich zu wesentlichen Abschöpfungsbeträgen kommen“, erwartet Verbund. In Deutschland werden 90% der Überschusserlöse zwischen Dezember 2022 und Ende Juni 2023 abgeschöpft. Der Zeitraum kann darüber hinaus noch bis Ende April 2024 verlängert werden.

Eine Ende Mai angekündigte Sonderdividende über 400 Mill. Euro will Verbund nach wie vor zahlen.