Mobilfunkstandard

Verizon und AT&T verschieben Start von 5G in Airport-Nähe

Frankfurt – Um das von der Luftfahrtbranche befürchtete Flugchaos an Flughäfen mit nahe gelegenen 5G-Antennen-Standorten zu verhindern, haben sich Verizon und AT&T bereit erklärt, die Inbetriebnahme dieser Antennen zunächst auszusetzen. Die...

Verizon und AT&T verschieben Start von 5G in Airport-Nähe

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Frankfurt – Um das von der Luftfahrtbranche befürchtete Flugchaos an Flughäfen mit nahe gelegenen 5G-Antennen-Standorten zu verhindern, haben sich Verizon und AT&T bereit erklärt, die Inbetriebnahme dieser Antennen zunächst auszusetzen. Die Luftfahrtbehörde FAA sieht ein mögliches Risiko von Störungen der Bordelektronik bestimmter Flugzeugtypen mit älteren Höhenmessern. Denn diese nutzen ein zum C-Band für 5G benachbartes Funkfrequenzband. Betroffen davon ist unter anderem der Boeing-Bestseller 777. Aber auch Airbus hatte vor Störungen bei einigen Flugzeugtypen gewarnt. Eine Reihe von Flügen fiel aus.

Unterdessen halten die beiden Mobilfunkbetreiber an ihrer Auffassung fest, dass vom 5G-Sendebetrieb keine Gefahren für die Flugzeugelektronik ausgehen. Die Branche wirft den US-Behörden vor, eine entsprechende Überprüfung versäumt zu haben. Während die US-Telekomaufsicht FCC den – lange bekannten – Starttermin für 5G im C-Band, ursprünglich am 5. Dezember 2021, mit umfangreichen Tests und Sicherheitschecks vorbereitet habe, habe die FAA lange Zeit keine Regung gezeigt. Erst in letzter Minute habe sie aus Sorge um die Sicherheit interveniert, ohne sich zuvor an den Prüfungen zu beteiligen, heißt es. Kritiker argwöhnen, der Vorstoß der Behörde sei der Versuch der Luftfahrtbranche, den Telekomfirmen 100 Mill. Dollar aus der Tasche zu ziehen, um betroffene Flugzeugtypen mit neuen Höhenmessern auszustatten, die eventuellen Störsignalen durch 5G standhalten.

Tatsächlich wurde ein der Bordelektronik naheliegendes 5G-Frequenzband in anderen Ländern nicht als ein derart monströses Problem erkannt. In Frankreich einigten sich Behörden, Fluggesellschaften und Telekomnetzbetreiber binnen weniger Wochen auf geeignete Sicherheitsvorkehrungen. Airbus sah dort im Übrigen keinerlei Probleme. In Japan operieren Teile des 5G-Netzes sogar in einem Funkband von 3,6 bis 4,2 Megahertz, das also nicht nur an die Frequenzbänder von 4 bis 4,2 Megahertz, die für die Höhenmesser dort genutzt werden, anschließt, sondern sogar Überschneidungen beinhaltet. Gleichwohl gibt es in dem von einer hohen Antennendichte geprägten Land keine Probleme für den Flugbetrieb.