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Verizon verkauft Yahoo an Apollo

Der amerikanische Telekommunikationskonzern Veri­zon zieht sich aus dem Mediengeschäft zurück. Verizon will die Internetmarken Yahoo und AOL für 5 Mrd. Dollar an die Beteiligungsgesellschaft Apollo Global Management verkaufen, wie die Unternehmen...

Verizon verkauft Yahoo an Apollo

nok New York

– Der amerikanische Telekommunikationskonzern Veri­zon zieht sich aus dem Mediengeschäft zurück. Verizon will die Internetmarken Yahoo und AOL für 5 Mrd. Dollar an die Beteiligungsgesellschaft Apollo Global Management verkaufen, wie die Unternehmen mitteilen. Verizon wird allerdings eine Beteiligung von 10% an dem Unternehmen behalten, das in Zukunft nur als Yahoo firmieren wird. Yahoo und AOL gehörten zu den Pionieren des Internets, verloren aber Marktanteile an Konkurrenten wie Google oder Facebook.

Verizon hatte AOL 2015 für 4,4 Mrd. Dollar übernommen. Yahoo folgte zwei Jahre später für 4,5 Mrd. Dollar. Der Konzern wollte damit zu einem ernsthaften Konkurrenten von Google und Facebook auf dem Feld der Online-Werbung werden. Die Hoffnungen haben sich allerdings nicht erfüllt. Verizon verkauft im Rahmen der Transaktion auch das Geschäft für Werbetechnologie. Veri­zon und Apollo rechnen mit einem Abschluss der Transaktion in der zweiten Jahreshälfte 2021.

Yahoo und AOL waren bei Verizon in einer neuen Online-Mediensparte namens Oath unter Leitung des ehemaligen AOL-CEO Tim Armstrong zusammengeführt worden. Oath kam aber kaum in Schwung, und Armstrong verließ das Unternehmen 2018 wieder. Im gleichen Jahr wurde die Sparte in Verizon Media Group umbenannt und seither von Guru Gowrappan geleitet. Gowrappan wird Yahoo auch unter Apollo führen. „Dies ist insofern ein typisches Apollo-Geschäft, als es sich um ikonische, branchenführende Unternehmen handelt, die jedoch ein wenig liebevolle Pflege benötigen“, sagte David Sambur, der Co-Chef der Private-Equity-Sparte von Apollo, dem „Wall Street Journal“.

Verizons Rückzug aus dem Mediengeschäft hatte sich seit geraumer Zeit abgezeichnet. Im vergangenen Jahr hatte Verizon schon die zur Mediensparte gehörende Online-Publikation Huff Post an den Konkurrenten Buzzfeed veräußert. Außerdem hatte Verizon auch andere Objekte wie Tumblr und Yahoo Answers­ verkauft oder geschlossen.

Unter dem Dach von Yahoo und AOL befinden sich besucherstarke Internetseiten wie Yahoo Finance oder Yahoo Sports oder die auf Technologiethemen spezialisierte Publikation Techcrunch.

Konkurrenten von Verizon wie AT&T, die ebenfalls ins Mediengeschäft vorgestoßen sind, halten an ihrer Strategie fest. AT&T will den Streaming-Giganten Netflix und Disney mit dem Unterhaltungskonzern Warner Media Paroli bieten. Apollo verspricht sich mehr Umsatz von den 900 Millionen aktiven Nutzern im Monat, die die Internetseiten von Yahoo und AOL ansteuern. So gelten Online-Sportwetten als potenzielle Wachstumsquelle.