Verlust im Kerngeschäft von Südzucker steigt

Zuckerpreis verharrt auf niedrigem Niveau - Heiße Sommer führen zu geringerer Rübenernte - Kursrutsch

Verlust im Kerngeschäft von Südzucker steigt

md Frankfurt – Südzucker hat im zweiten Quartal (31. August) des Geschäftsjahres 2019/20 im Vergleich zur Vorjahreszeit fast 6 % an Umsatz und 55 % an operativem Ergebnis eingebüßt. Damit lag Europas größter Zuckerproduzent zumindest beim Ergebnis etwas unter der Konsensschätzung der Analysten. Da am Mittwoch die Tochter Cropenergies Zahlen vorgelegt hatte, die die Erwartungen übertroffen hatten (vgl. BZ vom 10. Oktober), zeigten sich Anleger von Südzucker enttäuscht. Der Kurs des SDax-Wertes brach um 11,1 % auf 12,60 Euro ein. Aktie gibt um 11 Prozent nachVon Juni bis Ende August sank der Erlös im Jahresvergleich um 5,7 % auf 1,64 Mrd. Euro. Damit fiel der Umsatzschwund noch stärker aus als im ersten Viertel des Geschäftsjahres (3,5 %). Nach sechs Monaten liegt der Erlös mit 3,31 Mrd. um 4,6 % unter dem Vorjahreswert. Hauptursache des Rückgangs ist die Entwicklung im Kernsegment Zucker, wo der Umsatz im abgelaufenen Quartal um 22 % auf 541 Mill. Euro einbrach. Damit summiert sich der Erlös im Halbjahr auf 1,39 Mrd. Euro (-19 %). Weiterhin belasten die stark gedrückten Preise die Ergebnisrechnung. Seit dem Jahreshoch 2016 sind die Notierungen etwa um die Hälfte gefallen. Nach Angaben von Südzucker ist der jüngste Erlösrückgang auch auf eine deutlich geringere Absatzmenge infolge der geringeren Rübenernte 2018 zurückzuführen. “Auch in diesem Jahr führten Hitze und Trockenheit im Sommer in den meisten Anbaugebieten zu einer insgesamt unterdurchschnittlichen Ertragserwartung in der Südzucker-Gruppe”, heißt es in der Mitteilung. Aus 28,1 (i. V. 29,3) Mill. Tonnen Rüben sollen 4,45 (4,62) Mill. Tonnen Zucker gewonnen werden.Dennoch versucht Südzucker, Zuversicht zu verbreiten: Marktanalysen gingen davon aus, heißt es, dass das Produktionsdefizit weltweit zunehmen und sich in der Folge das hohe Bestandsniveau reduzieren werde. Allerdings verharre der Weltmarktpreis für Zucker, der einen wesentlichen Einfluss auf die europäische Preisfindung habe, bisher auf niedrigem Niveau. Hauptgrund hierfür seien hohe Lagerbestände in Indien, die kurzfristig über staatliche Stützungsmaßnahmen auf dem Weltmarkt verkauft werden sollen. Dafür zahle die indische Regierung im Zuckerwirtschaftsjahr 2019/20 (30. September) Subventionen von voraussichtlich 875 Mill. Dollar. Ergebnis fällt um die HälfteDas operative Konzernergebnis ging im zweiten Quartal konzernweit um 55 % auf 28 Mill. Euro zurück. Nach dem ersten Halbjahr betrug der Rückgang 47 % auf 74 Mill. Euro.Auch diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf das Zuckersegment zurückzuführen, wo der operative Verlust zuletzt auf 55 (6) Mill. Euro stieg. Nach der ersten Hälfte 2019/20 liegt der Verlust bei 93 Mill. Euro, nachdem im Vorjahr noch ein leichtes Plus von 3 Mill. aufgelaufen war. Die wesentlichen Ursachen seien einerseits ein nicht kostendeckendes Preisniveau im EU-Zuckermarkt und andererseits eine nach der trockenheitsbedingt geringeren Ernte 2018 deutlich geringere Absatzmenge. Vom Halbjahresüberschuss von 20 (64) Mill. Euro entfielen auf die Südzucker-Aktionäre -15 (28) Mill. Euro, 7 (7) Mill. auf das Hybrid-Eigenkapital und 28 (29) Mill. auf die sonstigen nichtbeherrschenden Anteile, die im Wesentlichen die Miteigentümer der Agrana- und Cropenergies-Gruppe betreffen.Der Konzern bestätigte die Prognosen für das Gesamtjahr. Demnach sollen der Umsatz zwischen 6,7 und 7,0 (6,8) Mrd. Euro und das operative Ergebnis in der Spanne von 0 bis 100 (27) Mill. Euro liegen. – Wertberichtigt Seite 8