Vista Equity Partners bietet 6,5 Mrd. Dollar für Solera

50 Prozent Prämie für Aktionäre der Softwarefirma

Vista Equity Partners bietet 6,5 Mrd. Dollar für Solera

scd New York – Vista Equity Partners hat sich mit der Softwarefirma Solera Holdings auf eine Übernahme für 3,7 Mrd. Dollar geeinigt. Inklusive Schulden beträgt der Transaktionswert 6,5 Mrd. Dollar. Die Gespräche zwischen der Private-Equity-Gesellschaft und dem auf Software für Versicherungen und Autobauer spezialisierten US-Softwarehaus dauerten über einen Monat, da die Preisvorstellungen anfangs weit auseinanderlagen. Mit 55,85 Dollar je Aktie in bar zahlt Vista nun einen Aufschlag von mehr als 50 % zum Schlusskurs am 3. August – dem Tag vor Bekanntwerden von Verkaufsgesprächen.Solera-Chef und Mitgründer Tony Aquila freute sich, dass die Innovationskraft und das Talent der Mitarbeiter mit der Offerte gewürdigt werde. Den Aktionären biete das Angebot einen unmittelbaren Wert. Für das Unternehmen handele es sich um einen bedeutenden Meilenstein. Auch Aquila profitiert von der Übernahme, da er Aktien an Solera im Wert von knapp 31 Mill. Dollar hält. Allerdings hat der CEO auch schon vor der Übernahme prächtig verdient. 2013 war er mit 29,9 Mill. Dollar sogar der bestbezahlte Konzernchef in Nordtexas, als Solera lediglich 94 Mill. Dollar verdiente. Wie das “Dallas Business Journal” damals berichtete, übertraf Aquila in dem Jahr sogar Exxon-Mobil-Chef Rex Tillerson.Seitdem hat die Aktie allerdings kräftig abgewertet, weil Soleras Ergebnis im Ende Juni abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/2015 nun bereits den zweiten Turnus in Folge rückläufig war. Viele von Aquilas Aktienoptionen haben deshalb ihren Wert eingebüßt. Selbst der Übernahmepreis liegt mit knapp 56 Dollar noch um fast 15 Dollar unter dem Rekordhoch Ende 2013. Vista-Gründer und -CEO Robert F. Smith wertet die operativen Rückschläge der vergangenen beiden Jahre allerdings nur als kurzfristige Probleme. “Solera ist hervorragend positioniert für die nächsten 50 Jahre”, erklärte er.Vista, die 14 Mrd. Dollar an Eigenkapitaleinlagen zurückgreifen kann, investiert hauptsächlich in Software- und Datendienstleister. Im November 2014 wurde etwa für 1,1 Mrd. Dollar die britische Advanced Computer Software Group übernommen, die Software für die Gesundheitsbranche anbietet. Derzeit verhandelt die Beteiligungsgesellschaft mit dem Verlag Pearson über den Kauf des Firmensoftwareanbieters Power School für 350 Mill. Dollar. Die Solera-Aktie notierte am Montag mit 53,78 Dollar knapp 9 % fester.