Autozulieferer

Vitesco geht selbstbewusst in die Eigenständigkeit

Die von Continental abgespaltene Antriebssparte will im Fall einer Branchenkonsolidierung eine aktive Rolle spielen. Der Vorstand kann sich sogar eine Verdoppelung des Umsatzes vorstellen.

Vitesco geht selbstbewusst in die Eigenständigkeit

jh München

Vitesco, die abgespaltene Antriebssparte von Continental, will sich im Fall einer Branchenkonsolidierung als eigenständiges Unternehmen behaupten. „Wir sehen uns in einer aktiven Rolle“, sagte der Vorstandsvorsitzende Andreas Wolf im Club Wirtschaftspresse München. Wenn es zur Konsolidierung komme, werde dies relativ zügig geschehen.

Wolf deutete an, dass sich Vitesco nicht scheuen würde, mit Übernahmen die Größe zu verdoppeln. Ein Unternehmen mit einem Jahresumsatz in Richtung von 20 Mrd. Euro habe andere Möglichkeiten, sagte er und nannte als Beispiel Mittel für Forschung und Entwicklung. Im vergangenen Jahr hatte Vitesco einen Umsatz von 8 Mrd. Euro erzielt. Ohne Schulden, mit einer Liquidität von knapp 700 Mill. Euro und 1 Mrd. Euro Kreditlinie sind Akquisitionen aus Sicht des Vorstands möglich.

Konkrete Pläne für Akquisitionen gebe es momentan nicht, berichtete Wolf. Andernfalls müssten diese im Börsenprospekt aufgelistet werden. Nach wie vor ist die Erstnotiz an der Frankfurter Börse für den übernächsten Monat geplant. „Ich sehe keinen Grund, dass der Spin-off im September nicht stattfindet“, sagte Wolf. „Der Zug ist aus dem Bahnhof raus.“ Ein Datum nennt er aber noch nicht.

Nach Wolfs Angaben hat sich Vi­tesco schon Anfang 2019 entschieden, eindeutig auf Komponenten für die Elektromobilität zu setzen. Noch macht die Technik für Verbrennungsmotoren 90% des Umsatzes aus. In vier Jahren soll der Anteil der E-Mobilität am Geschäft auf ein Drittel steigen, bis 2030 auf drei Viertel. „Unser relevanter Markt wächst mit mehr als 30% im Jahr“, sagte Wolf. Vitesco legt stärker zu, denn der Vorstandschef betonte: „Wir gewinnen Marktanteile.“