Strategische Partnerschaft

Vodafone setzt auf Microsoft

Microsoft hat eine strategische Partnerschaft mit Vodafone angekündigt. Dabei will sich der US-Softwarekonzern an der Plattform des Telekomkonzerns für das Internet der Dinge beteiligen. Vodafone steckt 1,5 Mrd. Dollar in die gemeinsam entwickelten Cloud- und KI-Dienste.

Vodafone setzt auf Microsoft

Vodafone setzt voll auf Microsoft und investiert in KI

Spin-off des Geschäfts mit dem Internet der Dinge im April, der US-Softwarehersteller will sich daran beteiligen

hip London

Vodafone hat eine strategische Partnerschaft mit Microsoft angekündigt, um Firmenkunden neue digitale Dienste und Finanzdienstleistungen anbieten zu können. Wie die beiden Unternehmen mitteilten, will der einst weltgrößte Mobilfunkanbieter in den kommenden zehn Jahren 1,5 Mrd. Dollar in gemeinsam mit dem US-Softwarehersteller entwickelte Cloud- und kundenbezogene KI-Dienstleistungen investieren. Microsoft werde Festnetz- und Mobilfunk-"Konnektivitätsdienstleistungen" von Vodafone nutzen.

Microsoft will sich beteiligen

Microsoft habe vor, in die Plattform von Vodafone für das Internet der Dinge (IoT) zu investieren. Sie soll im April dieses Jahres als eigenständiges Unternehmen ausgegliedert werden. Im Dezember 2022 hatte das für Produkte wie das Betriebssystem Windows bekannte Unternehmen eine ähnlich ambitionierte Partnerschaft mit der London Stock Exchange Group angekündigt und sich an dem Börsenbetreiber beteiligt. Dadurch eröffnete sich Microsoft einen neuen Zugang zur Finanzdienstleistungsbranche.

Längere Investorensuche

Vodafone hatte Medienberichten zufolge im Mai vergangenen Jahres Akira Partners damit beauftragt, einen Käufer für eine Minderheitsbeteiligung an ihrer IoT-Plattform zu finden. Angeblich wollte sich die FTSE-100-Gesellschaft von bis zu 49% trennen. Damals schwebte eine Bewertung von rund 1 Mrd. Pfund für die Sparte im Raum. Vodafone brachte das Geschäft 2008 an den Start. Zu den Anwendungen für IoT-SIM-Karten gehören neben Trackern für Haustiere, Handtaschen oder Fahrräder auch vernetzte Fahrzeuge. Unternehmen nutzen die Technologie etwa zur Bestimmung des Standorts von Produkten in der Lieferkette. Die Vodafone-Plattform verbindet 175 Millionen Geräte und Plattformen weltweit.

"Enorme neue Chancen"

Microsoft und Vodafone stellten bei ihrer Ankündigung das Thema generative KI in den Vordergrund. Dazu gehört der digitale Assistent "TOBi", der in 13 Ländern verfügbar sein soll. Vodafone-Mitarbeiter werden auf die KI-Fähigkeiten von Microsoft Copilot zurückgreifen können, "um Arbeitsweisen zu transformieren, die Produktivität zu steigern und die digitale Effizienz zu verbessern".

"Diese neue KI-Generation wird enorme neue Chancen für jede Organisation und jede Branche der Welt erschließen", sagte Microsoft-Chef Satya Nadella. Gemeinsam mit Vodafone werde man die neueste Cloud- und KI-Technologie anwenden, "um die Kundenerfahrung von hunderten Millionen Menschen und Firmen in Afrika und Europa zu verbessern, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und die Transformation des Unternehmens in die Cloud zu beschleunigen".

Weniger physische Rechenzentren

Vodafone will ihre Cloud auf Microsoft Azure umstellen. Das bedeutet, dass der Telekom-Rivale mehrere physische Rechenzentren in Europa durch virtuelle ersetzen kann. Das vereinfacht die IT und senkt die Kosten. Zudem wird weniger Energie verbraucht, was das Unternehmen seinen Nachhaltigkeitszielen näher bringt. Allerdings könnten sich die britischen und EU-Aufsichtsbehörden noch zu Wort melden. Schließlich legte man in Brüssel zuletzt großen Wert auf Datensouveränität.

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