Expansion in Afrika

Vodafone sichert sich Mehrheit an Safaricom

Vodafone expandiert in Ostafrika. Bei der kenianischen Safaricom stockt der Deutsche-Telekom-Rivale für 1,4 Mrd. Euro auf auf 55% auf.

Vodafone sichert sich Mehrheit an Safaricom

Vodafone sichert sich Mehrheit an Safaricom

Weitere 15% für 1,4 Mrd. Euro von Kenia erworben

hip London

Vodafone erwirbt von der kenianischen Regierung für 1,4 Mrd. Euro weitere 15% an Safaricom. Das in Nairobi notierte Unternehmen ist das größte Telekomunternehmen des ostafrikanischen Landes und an der lokalen Börse rund 8 Mrd. Euro wert. Es ging 1997 als Tochter der staatseigenen Telkom Kenya an den Start. Vodafone stieg im Jahr 2000 mit 40% ein.

„In Übereinstimmung mit unserem Fokus auf Wachstum ist das die Chance, die Kontrolle über ein höchst erfolgreiches afrikanisches Unternehmen in einem attraktiven Markt zu gewinnen“, ließ sich Vodafone-CEO Margherita Della Valle in einer Pflichtveröffentlichung zitieren. Kenia bietet der Deal die Möglichkeit, Kapital für Investitionen in die kritische Infrastruktur freizusetzen, ohne die Steuern erhöhen oder Schulden aufnehmen zu müssen.

Attraktives Fintech-Geschäft

Die Safaricom-Beteiligung ist aber auch eine der wichtigsten Quellen, aus denen der Staat regelmäßige Einkünfte bezieht. Sie werden künftig wohl niedriger ausfallen.

Die auch in Äthiopien tätige Safaricom gilt nicht zuletzt wegen M-PESA als eines der attraktivsten Telekom-Assets in Afrika. Dabei handelt es sich um eine mit Vodafone entwickelte Technologie für das mobile Bezahlen, die 2007 auf den Markt gebracht wurde. Drei Jahre später nutzten 10 Millionen Kunden das Angebot.

Wachsender Umsatzbeitrag

Schon 2014 steuerte dieses Fintech-Geschäft knapp ein Fünftel zum Umsatz bei. Im Geschäftsjahr 2024 war es bereits mehr als doppelt so viel. Mittlerweile nehmen mehr als 32 Millionen Kunden M-PSEA in Anspruch. Die operative Marge (Ebitda) lag in den vergangenen Jahren stets über 45%. Umfangreiche Infrastrukturinvestitionen drückten allerdings zuletzt das Ergebnis pro Aktie.

Wie Vodafone mitteilt, werden zudem 5% an Safaricom intern umgehängt. Sie wandern von Vodafone zur südafrikanischen Tochter Vodacom. Dort sind künftig 55% gebündelt. Der kenianische Staat hält noch 20% und 25% befinden sich im Streubesitz. Sowohl Vodacom als auch Vodafone werden die Tochter künftig voll konsolidieren. Im ersten Quartal soll die Transaktion abgeschlossen sein.