Vodafone versilbert indische Mobilfunktürme

American Tower zahlt 1 Mrd. Euro für 20 000 Masten

Vodafone versilbert indische Mobilfunktürme

hip London – Vodafone hat einen weiteren Schritt getan, um ihr verlustreiches Engagement auf dem indischen Subkontinent dem Ende zuzuführen. Abschreibungen auf die dortige Tochter hatten dem europäischen Mobilfunkkonzern im vergangenen Geschäftsjahr einen Milliardenverlust beschert. Bereits im März hatte das FTSE-100-Schwergewicht angekündigt, Vodafone India mit dem Rivalen Idea Cellular zu fusionieren. Wie der Telekom-Rivale nun mitteilt, verkaufen beide Gesellschaften ihre Mobilfunkmasten an American Tower. Der US-Netzinfrastrukturbetreiber verfügte bereits über 58 000 Masten in Indien. Nun kommen für 78,5 Mrd. Rupien (1,03 Mrd. Euro) rund 20 000 dazu. Damit wäre American Tower der neue Marktführer. Sollte der Verkauf noch vor der angestrebten Fusion abgeschlossen sein, erhielte Vodafone 38,5 Mrd. Rupien, Idea Cellular bekäme 40,0 Mrd. Rupien.Vodafone ließ sich von Morgan Stanley und den Kanzleien S & R Associates und Slaughter & May beraten. Idea Cellular standen BoA Merrill Lynch sowie die Anwälte von Bharucha & Partners zur Seite.Für die Beteiligung am bisherigen Branchenprimus Indus Towers prüfe man alle Optionen, hieß es von Vodafone noch im Juli. Medienberichten zufolge will Bharti Infratel zunächst den Großteil der anderen Anteilseigner in einem Leveraged Buy-out für bis zu 6,5 Mrd. Dollar herauskaufen (vgl. BZ vom 12. Oktober). In einem zweiten Schritt könnte die Mutter Bharti Airtel ihre Beteiligung an Bharti Infratel größtenteils an ein Konsortium aus Finanzinvestoren abgeben. Neben KKR sind angeblich der Canada Pension Plan sowie die Staatsfonds von Abu Dhabi und Singapur mit von der Partie.