Voith kehrt in Gewinnzone zurück

Papiersparte erholt - Verkauf der Kuka-Anteile sorgt für Spielraum

Voith kehrt in Gewinnzone zurück

igo Stuttgart – Der Heidenheimer Industriekonzern Voith ist nach rund zwei Jahren der Neuaufstellung wieder auf Kurs. Das Betriebsergebnis der drei Kernsparten stieg im per 31. März beendeten ersten Halbjahr 2016/17 um 6 % auf 117 Mill. Euro. Investitionen in die Sparte Digital Solutions sorgten für einen Rückgang des betrieblichen Ergebnisses auf Konzernebene um 6 % auf 65 Mill. Euro. Durch den Verkauf der Anteile am Roboterbauer Kuka betrug der Nachsteuergewinn 566 Mill. Euro. Im Vorjahr hatte ein Verlust von 48 Mill. zu Buche gestanden. Aus dem Verkauf der 25,1 % an Kuka an den chinesischen Investor Midea flossen insgesamt 1,15 Mrd. Euro in den Voith-Cash-flow. Der Ergebniseffekt lag den Angaben zufolge bei 565 Mill. Euro. Der bereinigte Gewinn liegt demnach bei rund 1 Mill. Euro.Von den drei Kernsparten entwickelten sich Voith Hydro und Voith Paper positiv. Der Umsatz mit Ausrüstung für Wasserkraftwerke blieb mit 653 Mill. Euro zwar stabil, allerdings kletterte das Betriebsergebnis um 12 % auf 53 Mill. Euro. Voith geht für die Sparte von einem besseren zweiten Halbjahr aus. Die Erlöse mit Papiermaschinen sanken um 2 % auf 678 Mill. Euro. Das Betriebsergebnis verbesserte sich um 54 % auf 30 Mill. Euro. Darin spiegeln sich laut Konzernchef Hubert Lienhard die durch die Umstrukturierung in der Sparte erreichten Kosteneinsparungen und Prozessverbesserungen. Weil bei Voith Turbo Aufträge für Antriebslösungen für die Schiene aus China ausblieben, sank der Umsatz um 10 % auf 621 Mill. Euro. Das Betriebsergebnis gab um 22 % auf 34 Mill. Euro nach. Digital Solutions verzeichnet noch keine nennenswerten Umsätze mit Dritten. Die aus der Sparte hervorgegangene Handelsplattform für Altpapier in den USA, Merqbiz, wurde erst eingeführt. Lienhard will 2017 und 2018 rund 100 Mill. Euro in die Sparte investieren und rechnet damit, dass sie sich von 2019 an selbst finanziert.Der Verkauf der Kuka-Anteile habe den strategischen Spielraum “enorm erweitert”, so Lienhard. Voith habe bei Digital Solutions Inkubationsprojekte in der Pipeline und schließe Übernahmen nicht aus. Mitte Mai hatte Voith 60 % am Digitaldienstleister Ray Sono erworben, mit dem der Konzern einen neuen Bereich für industrienahe Digitalisierungslösungen aufbauen will. Im Gesamtjahr rechnet Voith aufgrund der geplanten Investitionen mit einem leicht sinkenden Betriebsergebnis. Der Gewinn soll dank der Kuka-Zuflüsse Rekordniveau erreichen.