IAA 2019

Volkswagen kündigt Modellfeuerwerk an

Entwicklungschef will Flotte schnell elektrifizieren - SUV auf Basis des Modularen E-Baukastens angedacht

Volkswagen kündigt Modellfeuerwerk an

scd Frankfurt – Der Wolfsburger Autobauer Volkswagen hat auf der IAA angekündigt, dass auf den ID3 rasch eine Reihe weiterer Autos auf Basis des Modularen E-Baukastens (MEB) folgen soll. Als Nächstes werde ein SUV herausgebracht, wie das Unternehmen am Ende der ID3-Präsentation in einem kurzen Teaserfilm andeutete. Entwicklungsvorstand Frank Welsch bezeichnete den ID3 lediglich als Auftakt eines Feuerwerks batterieelektrischer Modellreihen. Für den ID3 gebe es bereits mehr als 30 000 Vorbestellungen, für die die Kunden je Auto 1 000 Euro hinterlegen mussten, wie Jürgen Stackmann stolz erklärte, der für die Marke Vertrieb, Marketing und After Sales leitet. Jeder ID3 sei schnellladefähig, erklärte Technologievorstand Frank Welsch. “In 30 Minuten ist die Batterie ausreichend gefüllt für 290 Kilometer Reichweite”, erklärte er. Allerdings könne die Reichweite auch mal nur bei 200 Kilometern liegen, wenn der ID3-Fahrer auf der Autobahn etwas schneller unterwegs sei.Mit dem ID3 will Volkswagen nicht weniger als “den Durchbruch des Elektroautos” einleiten. Tatsächlich ist der Anteil der Elektroautos am weltweiten Absatz zwar noch gering. Zuletzt ist er allerdings rasant gewachsen (siehe Grafik).Zu Anfang wird der ID3 mit drei Batterievarianten offeriert, mit Reichweiten zwischen 330 und 550 Kilometern nach WLTP-Prüfzyklus. In der Basisversion soll das Auto unter 30 000 Euro zu haben sein. Für ein rein batterieelektrisches Auto der Mittelklasse ist das als echter Kampfpreis anzusehen. Basisversionen von E-Autos des koreanischen Wettbewerbers Hyundai kosten etwa 5 000 Euro mehr. Opels Corsa kostet etwa gleich viel, bietet aber deutlich weniger Platz. Die Auslieferungen sollen voraussichtlich Frühjahr bis Sommer 2020 beginnen.Die Wolfsburger, die nach eigenen Angaben mit den von ihnen produzierten Autos für 1 % der weltweiten CO2-Emissionen stehen, versprechen den Kunden nicht nur emissionsfreies Fahren, sondern auch eine entsprechend klimaschonende Produktion. Der ID3 sei weltweit das erste bilanziell CO2-neutrale Elektroauto, teilte der Konzern mit. Nachdenken über TeslaDas dürfte auch eine Anspielung auf den Konkurrenten Tesla gewesen sein, der seit Jahren Elektroautos verkauft, die aber eben bislang nicht komplett CO2-neutral produziert werden. Am Rande der Vorstellung des Elektroautos nährte Wolfgang Porsche, Sprecher der Eigentümerfamilien und Aufsichtsratschef von Porsche Automobil Holding sowie Porsche AG, Spekulationen über einen Einstieg von Volkswagen beim US-Autokonzern von CEO Elon Musk. “Tesla ist im Moment viel zu teuer”, wies er ein aktuelles Interesse zwar ab. Man müsse aber grundsätzlich immer über alles nachdenken, ergänzte er.