Volkswagen will Kurzarbeit für 80 000 Beschäftigte

Beantragung wohl zunächst bis 3. April

Volkswagen will Kurzarbeit für 80 000 Beschäftigte

Reuters/scd Hamburg/Frankfurt – Volkswagen will rund 80 000 Beschäftigte in Deutschland wegen des Arbeitsausfalls durch die Coronavirus-Krise in Zwangsurlaub schicken. “Die aktuelle Verbreitung des Coronavirus führt dazu, dass die Volkswagen AG das Produktionsprogramm anpassen muss”, teilte ein Sprecher am Dienstag auf Anfrage mit. Grund seien Lieferengpässe und der Absatzschwund als Folge der Pandemie. Dadurch entstünden in der Produktion sowie in angrenzenden Bereichen erhebliche Arbeitsausfälle. VW werde deshalb bei den Arbeitsagenturen Kurzarbeit beantragen. Die ersten Schätzungen gingen von rund 80 000 Mitarbeitern aus. Als Erster hatte “Focus Online” darüber berichtet.Geplant sei die Kurzarbeit in den VW-Werken in Niedersachsen, Hessen und Sachsen bis 3. April. Die Berechnungen für den genauen Arbeitsausfall und die sich daraus ergebende Zahl der betroffenen Mitarbeiter liefen. Dabei würden auch individuelle Arbeitszeitguthaben und geplante Abwesenheiten wie Urlaub berücksichtigt. Auch die Lkw-Tochter MAN sowie Audi und Porsche haben wegen der Pandemie Kurzarbeit beantragt. Ebenso einige Zulieferer der Autoindustrie und schon zuvor Flughafenbetreiber und andere Unternehmen der Reise- und Luftfahrtbranche.Volkswagen hatte vergangene Woche die Produktion in den europäischen Werken weitgehend eingestellt, weil Lieferketten unterbrochen wurden und wegen der Ausbreitung der Lungenkrankheit kaum noch Autos verkauft werden. Die meisten anderen Autobauer haben wegen der Coronakrise ebenfalls die Produktion vorübergehend eingestellt. Die Bundesregierung hatte die Möglichkeiten für Kurzarbeit wegen der Krise ausgeweitet.Die Vorzugsaktie von Volkswagen legte am Dienstag um 19 % auf 109,82 Euro zu und war damit drittstärkster Wert im Dax. Tagesgewinner war Daimler, deren Aktie um mehr als ein Viertel stieg.