Volvo streicht mit Verkauf von Deutz kleinen Gewinn ein

SDax-Wert gibt um mehr als 12 Prozent nach

Volvo streicht mit Verkauf von Deutz kleinen Gewinn ein

ab Düsseldorf – Volvo hat für den Ausstieg beim Kölner Motorenbauer Deutz ein gutes Zeitfenster erwischt und streicht einen Gewinn von umgerechnet 36,3 Mill. Euro ein. Unter Führung der Deutschen Bank waren die 30,25 Millionen Aktien – entsprechend einem Anteil von 25 % – in der Nacht zum Freitag in einem beschleunigten Bookbuilding platziert worden.Mit einem von Volvo annoncierten Verkaufspreis von 6,50 Euro je Aktie musste der schwedische Nutzfahrzeughersteller zwar einen Abschlag auf den Donnerstags-Schlusskurs (7,39 Euro) von 12 % hinnehmen, doch war der Kurs des SDax-Wertes seit Jahresbeginn auch um 38 % gestiegen. Kurse nördlich der 7-Euro-Marke hatte Deutz davor im Frühjahr 2014 gezeigt.Am Freitag gaben Deutz in der Spitze um 13,8 % nach und schlossen mit 6,43 Euro (-13 %). Der Ausstieg des langjährigen Großaktionärs war für Deutz völlig unerwartet gekommen. “Das hat sich für uns nicht abgezeichnet”, sagte ein Sprecher am Donnerstagabend (vgl. BZ vom 7. Juli). Volvo beteuerte zugleich, dass Deutz ein wichtiger Zulieferer bleibe. Der Verkauf habe keine Auswirkungen auf die langjährige enge Geschäftsbeziehung, hieß es bei Deutz. Auf die Schweden war zuletzt ein Anteil am Jahresumsatz von 17 % entfallen. Streubesitz: 100 ProzentNach Angaben von Deutz wurden die Aktien breit bei institutionellen Investoren gestreut, entsprechend befinden sich jetzt 100 % im Streubesitz. Das sollte die Liquidität in der Aktie erhöhen. Mit einem Paket von knapp 4 % ist der norwegische Staatsfonds Norges der größte Einzelaktionär.”Wir führen die intensive Zusammenarbeit mit Volvo fort und bleiben insbesondere für den Anwendungsbereich Baumaschinen ein wichtiger Zulieferer”, wird Deut-Chef Frank Hiller zitiert. Umgekehrt setzt Deutz nach dem Rückzug des strategischen Investors darauf, das “Profil als unabhängiger Hersteller innovativer Antriebssysteme” weiter zu schärfen, heißt es.