Die Begeisterung mancher Investoren für den Essensdienst Delivery Hero scheint momentan keine Grenze zu kennen. Der Aktienkurs steigt und steigt – und hat am Freitag die Marke von 100 Euro geknackt. Die Börse billigt dem Unternehmen inzwischen eine Marktkapitalisierung von 20 Mrd. Euro zu. Damit zählen die Berliner zu den heißen Anwärtern auf den Platz im Dax, den die Skandalfirma Wirecard spätestens im September frei machen wird. Gelingt der Aufstieg, hätte der 2011 gegründete Lieferdienst nur gut neun Jahre für den Einzug in die erste Börsenliga gebraucht. Doch sollten beeindruckende Wachstumszahlen wie die Verdoppelung der Zahl der Bestellungen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gewinnschwelle noch immer weit entfernt ist. Für 2020 stellt Delivery Hero bisher Verluste zwischen 14 % bis 18 % des Umsatzes in Aussicht – vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie bereinigt um Sondereinflüsse. Da kann auf dem Weg zum Break-even noch viel schiefgehen. Ohnehin dürften die Wachstumsraten mit dem Nachlassen des Corona-Schubs wieder in tiefere Sphären absinken. hek