Vonovia erntet Früchte der Akquisitionen

Prognose erneut angehoben - Dividende mindestens 1,05 Euro - Vorzeitige Tilgung strukturierter Papiere

Vonovia erntet Früchte der Akquisitionen

ab Düsseldorf – Die anhaltende Wohnungsknappheit in Kombination mit der schneller als geplant laufenden Realisierung von Synergien aus Akquisitionen nimmt Vonovia zum Anlass, die Jahresprognose erneut nach oben zu schrauben. Die zentrale Kennziffer, der FFO1, solle im Gesamtjahr auf 740 bis 760 Mill. Euro ausgebaut werden, kündigte Vorstandschef Rolf Buch an. Das sind noch einmal 20 Mill. Euro mehr, als zur Hauptversammlung veranschlagt wurde. Im Vergleich zum Vorjahreswert von 608 Mill. Euro entspricht die neue Guidance einem Zuwachs zwischen 22 und 25 %.Vor diesem Hintergrund stellt Deutschlands größter Wohnungsvermieter für 2016 nun eine Dividende von “mindestens 1,05 Euro je Aktie” in Aussicht. Bemessen an der avisierten Ausschüttungsquote von 70 % des FFO1 sei das eine konservative Schätzung. Sollte sich bis Ende November keine größere Akquisition abzeichnen, sei beabsichtigt, die Dividende auf die übliche Ausschüttungsquote anzuheben, schreibt Buch im Aktionärsbrief.Bei den Investoren verfing die Aussicht auf eine höhere Ausschüttung jedoch nicht. Der Dax-Wert gab in einem schwächeren Gesamtmarkt um 1,2 % auf 35,13 Euro nach. Damit notiert das Papier jedoch heute schon deutlich über dem für das Jahresende prognostizierten Nettovermögenswert (NAV) je Aktie, der bei 30 bis 31 Euro je Aktie angesiedelt wird. Darin nicht enthalten ist eine etwaige Aufwertung der Marktwerte. Zum 30. Juni lag der NAV aufgrund der im zweiten Quartal ausgezahlten Dividende noch unter dem Wert zum Bilanzstichtag 2015. Leerstandsquote soll sinkenDie Mieteinnahmen auf vergleichbarer Fläche will Vonovia nun um bis zu 3,2 (bislang: 3) % ausbauen, zugleich soll die Leerstandsquote auf 2,5 (2,7) % sinken. Angesichts der hohen Investitionen in den Bestand – hierfür sind neuerdings bis zu 840 Mill. Euro budgetiert – entspreche das praktisch der Vollvermietung, hob Buch hervor.Vom Investitionsvolumen sollen etwa 340 Mill. Euro in die Instandhaltung und bis zu 500 Mill. Euro in die Modernisierung gesteckt werden. Dazu gehört auch der Neubau von Wohnungen, insbesondere im Wege der Verdichtung. Ein erstes Projekt in Bochum will Vonovia noch in diesem Jahr in Angriff nehmen. Fortschritte macht Vonovia auch hinsichtlich der Refinanzierung von mit Immobilien besicherten Wertpapieren (CMBS), die im Zuge der Gagfah-Übernahme in den Büchern von Vonovia landeten. Diese Papiere bergen ein vergleichsweise hohes Zinsänderungsrisiko.Wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht, haben sich die Bochumer verpflichtet, im August strukturierte Finanzierung in Höhe von 1,8 Mrd. Euro vorzeitig zu tilgen. Damit verbunden sind Vorfälligkeitsentschädigungen. Nach dieser Refinanzierung belaufe sich das ausstehende CMBS-Volumen noch auf 1,8 Mrd. Euro, sagte Buch.