Vonovia schaut sich im Ausland um
wü Paris – Der deutsche Immobilienkonzern Vonovia hat mit dem französischen Wohnungsunternehmen SN I am Mittwoch in Paris eine Partnerschaft besiegelt. Diese könnte auch die Grundlage für gemeinsame Investitionsprojekte in der Zukunft bilden. Vonovia und SNI, eine Tochter des staatlichen Finanzinstituts Caisse des dépôts et consignactions (CDC), wollen zunächst Wissen und Expertise austauschen. Sie wollen zudem zusammen Möglichkeiten für grenzüberschreitende Investitionen in den Wohnungsmarkt sowie mögliche Bereiche für gemeinsame Investitionen analysieren.Mögliche gemeinsame Investitionsprojekte mit SNI seien jedoch erst die zweite Etappe, betonte Vonovia-Chef Rolf Buch. Es gebe durch die nun unterzeichnete Partnerschaft keine finanziellen Verpflichtungen für beide Unternehmen, unterstrich SNI-Chef André Yché. Buch wiederum schloss nicht aus, dass sich Vonovia in Zukunft an einem ausländischen Wohnungsunternehmen beteiligt. “Das heißt aber nicht, dass wir es machen werden”, erklärte er.Zunächst gehe es darum, den jeweils anderen Markt kennenzulernen und voneinander zu lernen, so Vonovia-Chef Buch. Für SNI sei es gerade vor dem Hintergrund der seit dem Amtsantritt von Präsident Emmanuel Macron geführten Debatten über die künftige Wohnungspolitik sicher interessant, zu sehen, wie ein Markt funktioniere, der den gemeinnützigen Wohnungsbau nicht mehr kenne. Durch den Informationsaustausch erhoffen sich beide Unternehmen, die jeweils rund 355 000 Wohnungen in ihrem Heimatmarkt besitzen, auch praktische Vorteile, etwa beim gemeinsamen Einkauf von Fenstern und anderen Bauelementen.Vonovia will als Ergänzung zu seiner bisherigen Strategie laut Buch verstehen, wie die Mietmärkte außerhalb Deutschlands in Europa funktionieren. Die Partnerschaft mit SNI dürfte deshalb erst der Anfang sein. In unregulierten Märkten wie Spanien will sich Vonovia jedoch nicht engagieren. Mietmärkte würden nur funktionieren, wenn die Menschen ein Interesse daran hätten, langfristig zu mieten, meint Buch. Völlig freie Mietmärkte hält er deshalb für gefährlich. Investoren reagierten positiv, so dass die Vonovia-Aktie am Mittwoch an der Börse von Frankfurt 1,5 % auf 37,68 Euro zulegte, während der Dax mit einem Plus von 0,37 % schloss.