Wohnimmobilien

Vonovia schließt Übernahme erfolgreich ab

Die größte Übernahme in der europäischen Wohnungswirtschaft ist perfekt. Vonovia hält zum Ende des Übernahmeangebots 87,6% an Deutsche Wohnen. Damit sind auch die Tage im Dax für die Berliner gezählt.

Vonovia schließt Übernahme erfolgreich ab

ab Köln

87,6%. So viele Stimmrechte am Grundkapital von Deutsche Wohnen hält Branchenprimus Vonovia nach Abschluss des freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots, wie mitgeteilt wird. Damit ist die größte Übernahme in der europäischen Wohnungswirtschaft in trockenen Tüchern. Zusammen halten die beiden Unternehmen 568000 Wohnungen und sind damit der mit Abstand größte Wohnungsvermieter der Bundesrepublik. Zahltag für jene Aktionäre, die ihre Aktien in der erweiterten Annahmefrist einreichten, ist der 2. November. An diesem Tag ist die Übernahme dann auch rechtlich abgeschlossen.

Das Kalkül der Bochumer ist damit aufgegangen, war die Übernahme im ersten Anlauf in diesem Jahr doch daran gescheitert, dass binnen der ersten Annahmefrist nicht die für die Transaktion erforderliche Mindestannahmeschwelle von 50% erreicht worden war. Damit gab es auch keine zweite Frist, in der passive Indexfonds ihre Papiere hätten einreichen können. Diese aber hielten nach Schätzungen 20% des Grundkapitals von Deutsche Wohnen (DW) und waren somit für den Erfolg der Akquisition maßgeblich.

Vonovia zog daraus Lehren und strich im zweiten Versuch kurzerhand die Mindestannahmeschwelle. Nach Ablauf der ersten Annahmefrist hielten die Bochumer 60,3% der Stimmrechte, weitere 17,3% kamen im zweiten Durchgang dazu. Denn nun konnten die Indexfonds mitwirken, da die Indexzugehörigkeit von Deutsche Wohnen zum Dax die längste Zeit gedauert hat.

Wie schnell die Deutsche Börse auf die veränderten Anteilsverhältnisse bei Deutsche Wohnen mit einer Indexanpassung reagiert, ist ungewiss. Denn außerplanmäßige Veränderungen gibt es nur, wenn der Streubesitz eines Dax-Wertes unter die 10-%-Schwelle rutscht. Das ist bei Deutsche Wohnen nicht der Fall, so dass das Unternehmen nicht schon zum Ende der Woche aus dem Dax ausscheidet. Von daher ist zu erwarten, dass die Entscheidung erst im Dezember im Rahmen der regulären Indexüberprüfung fällt. Denn größere Anteilsverschiebungen wird es voraussichtlich nicht mehr geben, hat Vonovia doch klargemacht, keine DW-Aktien mehr nachzukaufen. Nach heutigem Stand gilt LEG als heißester Favorit für die Nachfolge im Dax. Gute Chancen haben aber auch Beiersdorf und Hannover Rück.

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