jh – Maria Ferraro (47) ist ein Musterbeispiel für Diversität. Erstens ist sie Kanadierin, zweitens hat sie seit Mai in dem von Männern dominierten Energiegeschäft einen Vorstandsposten inne und ist drittens für Finanzen zuständig, um die sich in Unternehmen selten Frauen auf der höchsten Führungsebene kümmern dürfen. Ferraros Vorgänger war Klaus Patzak, der inmitten der Abspaltung Siemens Energy im März dieses Jahres verließ – zusammen mit dem designierten Vorstandschef Michael Sen. Offiziell begründete Siemens später die überraschende Trennung mit nicht mehr zu vereinbarenden Interessenlagen.Für Ferraro bot sich eine Gelegenheit, die sie sich nicht entgehen ließ. Von 2017 an war sie zunächst CFO der Siemens-Division Digitale Fabrik, nach der Umorganisation von April 2019 an CFO des operativen Unternehmens Digitale Industrien. Diese Aufgaben empfand sie als sehr vielfältig und abwechslungsreich. Im Dezember 2019 wurde sie zusätzlich als Nachfolgerin von Janina Kugel Vorstand für Diversität im Siemens-Konzern. Jetzt erfüllt sie diese Aufgabe für Siemens Energy.Ferraro, die in Kanada eine Ausbildung zur Finanzprüferin gemacht hatte, begann ihre Karriere als Prüferin für PricewaterhouseCoopers. 2002 wechselte sie zum Telekommunikationsausrüster Nortel Networks und zwei Jahre später zu Siemens. Über Stationen in ihrem Heimatland sowie in München und den USA stieg sie 2013 zur Finanzchefin für Siemens Kanada auf, 2015 übernahm sie diese Aufgabe für die britische Landesgesellschaft des Konzerns. 2017 folgte der Wechsel nach Deutschland. Hier pendelt die Frau, die viel Fröhlichkeit ausstrahlt, zwischen Erlangen und München. Als Führungskraft will sie Menschen motivieren und inspirieren.