VW bekräftigt Finanzziele trotz teurer Prüf-Umstellung

Produktionsverzögerung bei 250 000 Fahrzeugen

VW bekräftigt Finanzziele trotz teurer Prüf-Umstellung

ste Hamburg – Volkswagen steht trotz der schwierigen Umstellung auf den Abgas- und Verbrauchsprüfzyklus WLTP, der im dritten Quartal zu Ausfällen in der Fahrzeugproduktion führen wird, weiterhin zu den bisherigen Finanzzielen für das laufende Geschäftsjahr. Der Autobauer trat zum Wochenende einem Medienbericht entgegen, man kalkuliere das Risiko möglicher Verluste verglichen mit der ursprünglichen Produktions- und Verkaufsplanung inzwischen auf eine mittlere sechsstellige Zahl an Fahrzeugen. Für den Konzern bedeute dies ein Milliardenrisiko, berichtete das Magazin “Spiegel” vorab aus seiner neuen Ausgabe unter Berufung auf Konzernkreise.”Wir rechnen im zweiten Halbjahr 2018 aufgrund der Einführung des neuen Prüfverfahrens WLTP im Volkswagen-Konzern mit einem Effekt von etwa 200 000 bis 250 000 Fahrzeugen, die wir später als ursprünglich geplant bauen werden”, erklärten die Wolfsburger. Man arbeite daran, die Auswirkungen auf die Produktion so gering wie möglich zu halten. Es sei aber nicht auszuschließen, dass es “zu temporären Produktionsengpässen” mit Auswirkungen auf die Auslieferungen kommen werde. Zu Kosten äußerte sich VW nicht. “Insgesamt bestätigen wir die für 2018 gesetzten Ziele.”Konzernchef Herbert Diess hatte die Umstellung auf das von September an in Europa gültige Testverfahren zur Bestimmung realitätsnäherer Emissions- und Verbrauchswerte in einer Betriebsversammlung am vorigen Mittwoch als “Kraftakt” bezeichnet und mitgeteilt, dass im Stammwerk Wolfsburg nach den Werksferien (7. bis 27. Juli) bis Ende September Schließtage eingeplant würden, um zwischenzeitig nicht zu viele Fahrzeuge lagern zu müssen. Finanzielle Auswirkungen (Working Capital) könnten sich durch eine Anhäufung von Lagerbeständen im ersten Halbjahr ergeben, hieß es bei Volkswagen am Freitag. Ferner seien Auswirkungen durch zeitlich begrenzte Einschränkungen beim Modell-Mix möglich, da temporär nicht alle Varianten verfügbar sein könnten. Die Marke VW strebt in diesem Jahr eine operative Rendite von 4 bis 5 % an. Der Konzern erwartet 2018 eine operative Marge vor Sondereinflüssen von 6,5 bis 7,5 (i.V. 7,4) %.