VW gründet nach Vergleich mit der EPA neue US-Tochter
sp New York – Volkswagen hat für Investitionen in die US-Infrastruktur zum Betrieb von Elektroautos, zu denen sich der Konzern im Zuge des Vergleichs mit US-Behörden im Abgasskandal verpflichtet hat, eine Tochter gegründet. Electrify America stehen insgesamt 2 Mrd. Dollar zur Verfügung, die in den nächsten zehn Jahren in den Ausbau und den Unterhalt von Ladestationen für Elektromobile fließen sollen. Entstehen sollen ein landesweites Netz von mehr als 200 Schnellladestationen sowie weitere 300 Stationen in 15 Metropolregionen.Die Investitionen sind Teil einer mit der US-Umweltbehörde EPA im vergangenen Sommer erzielten Einigung auf eine Zahlung von insgesamt 14,7 Mrd. Dollar. Volkswagen hatte zuvor eingeräumt, dass die Abgaswerte von in den USA verkauften Dieselfahrzeugen manipuliert worden waren. Ein Teil der vereinbarten Summe wurde für Investitionen zur Förderung der Elektromobilität vorgesehen, wobei 800 Mill. Dollar im Bundesstaat Kalifornien investiert werden müssen, 1,2 Mrd. Dollar im Rest des Landes.Die Verantwortung für die neue Tochter übernimmt Mark McNabb, bisher Chief Operating Officer von Volkswagen Group of America. Er soll als CEO von Electrify America weiterhin die Aufarbeitung des Abgasskandals in Amerika vorantreiben. McNabb habe in den vergangenen 18 Monaten “großartige Arbeit” geleistet, um die Angelegenheit auch für Kunden und Händler geradezurücken, lässt sich VW-Vorstand Javier Garcia Sanz, an den McNabb in seiner neuen Rolle direkt berichtet, in einer Mitteilung zitieren.VW bietet in den USA mit dem eGolf auch ein Elektroauto an und will bis 2020 bis zu 20 neue elektrische Modelle auf den Markt bringen. Die im Zuge des Vergleichs mit der EPA festgelegten Investitionen wurden in den USA vereinzelt kritisiert, da es sich statt einer Strafe für VW um eine Chance handle, sich in dem Markt einen Vorsprung gegenüber US-Konkurrenten zu erarbeiten.