VW in den USA vor Vergleich über 3-Liter-Dieselmotor

Börsen-Zeitung, 4.11.2016 sck München - Nach der teuren Einigung über die 2-Liter-Dieselmotoren steuert Volkswagen in der Affäre um manipulierte Abgaswerte in den USA auf einen Vergleich über die von Audi entwickelten 3-Liter-Dieselmotoren zu. Der...

VW in den USA vor Vergleich über 3-Liter-Dieselmotor

sck München – Nach der teuren Einigung über die 2-Liter-Dieselmotoren steuert Volkswagen in der Affäre um manipulierte Abgaswerte in den USA auf einen Vergleich über die von Audi entwickelten 3-Liter-Dieselmotoren zu. Der für das Verfahren zuständige Bezirksrichter Charles Breyer in San Francisco bescheinigte dem Wolfsburger Autokonzern, in den Verhandlungen über eine Lösung für die mit einem Turbodiesel ausgestatteten betroffenen 85 000 Fahrzeuge “wesentliche Fortschritte” gemacht zu haben. Er, so Breyer, sei “sehr optimistisch”, dass man sich einigt. Der Richter setzte eine Frist zum 1. Dezember, um bis dahin die weitere Entwicklung in dem Rechtsstreit zu beobachten. Im Detail geht es um den Rückrufplan von Audi, über den beide Seiten seit Monaten ringen. Sollte Breyer die Ingolstädter VW-Tochter zum Rückkauf der Fahrzeuge verdonnern, könnten Mehrkosten in Milliardenhöhe anfallen. Audi erhöhte zuletzt ihre Rückstellungen für Dieselgate um 620 Mill. auf 752 Mill. Euro. Diese Summe ist über die Rückstellungen der Konzernmutter für die Affäre abgedeckt. VW bildete bisher einen Puffer von 18,2 Mrd. Euro, der sich aber um die Kosten von 16,5 Mrd. Dollar (14,9 Mrd. Euro) mindert, die bei VW nach dem kürzlichen Vergleich mit Breyer über die 2-Liter-Dieselmotoren (485 000 Autos) anfallen. Aufgrund drohender zusätzlicher Aufwendungen könnte VW die Rückstellungen künftig abermals aufstocken.