VW-Konzern will rentabler werden - Autobauer stellt "Strategie 2025" vor

Müller kündigt größten Umbau an - US-Richter verlängert Frist für Vergleich - Anleger befürchten Klageflut

VW-Konzern will rentabler werden - Autobauer stellt "Strategie 2025" vor

ste Hamburg – Mit Investitionen in zweistelliger Milliardenhöhe für Elektroautos, autonomes Fahren und neue Dienstleistungen geht der von der Dieselabgasaffäre erschütterte Volkswagen-Konzern den größten Umbau seiner Firmengeschichte an. Zugleich kündigte Vorstandschef Matthias Müller bei der Präsentation der “Strategie 2025″ Effizienzsteigerungen und Portfoliobereinigungen an. Details der einzelnen Maßnahmen ließ der Autobauer offen, weshalb Anleger enttäuscht reagierten und der Aktienkurs des Dax-Unternehmens um 2,2 % auf 117,55 Euro fiel. Müller, der Einzelheiten für den Herbst ankündigte, stellte aber ein Potenzial für jährliche Ergebnisverbesserungen von rund 8 Mrd. Euro in Aussicht. Die operative Umsatzrendite soll bis 2025 schrittweise auf 7 bis 8 % von 6 % im vergangenen Jahr steigen.”Salopp gesagt werden wir in den kommenden Jahren überflüssige Pfunde abtrainieren und zusätzliche Muskeln aufbauen”, sagte Müller. Die neue Konzernstrategie basiert den Angaben zufolge auf vier Eckpfeilern mit insgesamt 15 Initiativen. Die Transformation des Kerngeschäfts und das neue Geschäftsfeld Mobilitätslösungen seien das Fundament für das Wachstum von morgen. “Beides wird aber nur erfolgreich sein, wenn wir eine echte Innovationskultur im Konzern etablieren – und wenn wir hinreichend profitabel sind”, sagte der Vorstandschef.Müller erklärte weiter, das bisherige Niveau an Rückstellungen für die Bewältigung der Abgasaffäre habe sich nicht erhöht. Im “Dieselgate”-Verfahren in den USA gab Richter Charles Breyer Volkswagen und den Klägern noch mehr Zeit für einen Kompromissvorschlag. Er verschob die Frist, bis zu der die Details eines Vergleichs bei Gericht eingereicht werden müssen, um eine Woche auf den 28. Juni.Derweil befürchten Anleger hohe Belastungen des Konzerns durch eine Klageflut. Vor der Hauptversammlung am kommenden Mittwoch rief die Stiftung Volkswagen Investors Claim, die nach eigenen Angaben Investoren aus 26 Ländern mit einem Investitionsvolumen von 13 Mrd. Euro vertritt, das Unternehmen zu Gesprächen über einen Vergleich auf. In einem Interview mit der “Bild”-Zeitung erklärten die Großaktionäre Porsche und Piëch den Streit über die Zahlung einer Dividende für beendet. Demnach streben sie keine Nulldividende an, was die starke Stellung Niedersachsens bei dem Autobauer in Frage gestellt hätte.—– Nebenstehender Kommentar- Finanzmarktkalender Seite 2- Schwerpunkt Seite 11- Personen Seite 16