VW spürt Aufwind bei Fahrzeugauslieferungen

Vorjahresniveau erstmals 2019 übertroffen

VW spürt Aufwind bei Fahrzeugauslieferungen

ste Hamburg – Volkswagen befindet sich 2019 möglicherweise doch auf dem Weg zu einem neuen Bestwert bei Fahrzeugauslieferungen. Nach dem Monat November liegt der Zwölfmarkenkonzern aus Wolfsburg in diesem Jahr verglichen mit 2018 erstmals im Plus. Wie am Freitag mitgeteilt wurde, liegen die Auslieferungen nach den ersten elf Monaten mit 9,94 Millionen um 0,3 % über dem vergleichbaren Vorjahresniveau – im Oktober hatte der Rückstand noch 0,2 %, im September 1,5 % betragen.Bei Vorlage der Neunmonatszahlen hatte Volkswagen Ende Oktober die Vorgabe, 2019 eine leichte Steigerung bei den Fahrzeugauslieferungen zu erreichen, zurückgenommen. Finanzvorstand Frank Witter hatte auf die an Dynamik einbüßende Weltwirtschaft verwiesen und erklärt: “Das Beste der Party ist vorbei” (vgl. BZ vom 31. Oktober). Höhere Umsatz- und Ergebnisziele bestätigte der weltgrößte Fahrzeugbauer zwar, bei den Auslieferungen hingegen soll der geänderten Prognose zufolge nur noch das Vorjahresniveau erreicht werden.Wie nun bekannt wurde, legten die Auslieferungen im Monat November um 5,1 % auf knapp 989 000 Fahrzeuge zu. Dabei wurde im größten Einzelmarkt China gegen den Trend ein Plus von 5,1 % erreicht. In Europa sowie Deutschland stiegen die Auslieferungen – auch wegen des Vorjahresrückgangs infolge der missglückten Umstellung auf das neue WLTP-Testverfahren – um 6,4 bzw. 9,1 %. In den USA kletterten die Auslieferungen im vergangenen Monat gar um 13,7 %. Um 2019 mit einem neuen Auslieferungsrekord abzuschließen, müsste Volkswagen die im vergangenen Jahr erreichten 10,83 Millionen Fahrzeuge (eine Steigerung zum Vorjahr um 0,9 %) übertreffen. Analysten wie Frank Schwope von der Nord/LB halten das für möglich.VW-Vertriebsleiter Christian Dahlheim erklärte, trotz erheblichen Gegenwinds aus den Märkten liege man zum ersten Mal in diesem Jahr leicht über dem Vorjahresniveau. “Wir sind daher zuversichtlich, das Jahr 2019 erfolgreich abzuschließen.” Die VW-Aktie legte am Freitag in der Spitze um 4,5 % zu und war größter Tagesgewinner im Dax. Das Papier profitierte von Signalen, dass der Handelsstreit zwischen den USA und China beigelegt werden könnte. Entscheidung verzögert sichDie im Zuge der türkischen Militäroffensive im Norden Syriens auf Eis gelegte Entscheidung, ob in der Türkei verbunden mit einer Milliarden-Investition ein neues Mehrmarkenwerk errichtet wird, soll nun frühestens im Februar wieder auf den Tisch kommen, wie die “Automobilwoche” berichtete. VW hatte bislang einen Beschluss bis Jahresende oder Anfang 2020 in Aussicht gestellt. Der Fahrzeugbauer, der in Manisa nahe Izmir ein Werk für den Bau des VW Passat und des baugleichen Skoda Superb mit einer Jahreskapazität von 300 000 Fahrzeugen und rund 4 000 Beschäftigten erwägt, hatte auch erklärt, in Anbetracht der vorhandenen Kapazitäten nach keinem anderen Standort zu suchen.