VW Truck & Bus will Renditeprimus werden
jh München – Volkswagen strebt im Geschäft mit Lastwagen und Bussen für dieses Jahr eine deutliche Steigerung des Ergebnisses und der Umsatzrendite an. Wie stark sich die Werte verbessern, hänge von der Entwicklung in Brasilien ab, berichtete Matthias Gründler, der Geschäftsführer für Finanzen der VW Truck & Bus GmbH, in einem Pressegespräch in München.2016 erzielte die Sparte mit den Marken MAN, Scania und in Lateinamerika VW eine operative Rendite von 6,1 (i.V. 5,0) %. Sondereffekte sind herausgerechnet. Der Wert ergibt sich aus einem Umsatz von 21,3 (20,4) Mrd. Euro und einem operativen Ergebnis von 1,3 (1) Mrd. Euro. Zum Ergebnis trug Scania gut 1 Mrd. Euro bei, MAN 230 Mill. Euro – einschließlich des Geschäfts mit der Marke VW in Südamerika. Als Ziel nimmt sich Spartenchef Andreas Renschler eine operative Rendite von 9 % vor – im Durchschnitt über einen Konjunkturzyklus. Volkswagen Truck & Bus wolle so das profitabelste Unternehmen in der Branche werden. Von den 9 % werde die Rendite in diesem Jahr noch ein gutes Stück entfernt sein, fügte Gründler hinzu. Weltmarktführer Daimler Trucks kam 2016 auf 5,9 (6,9) %. Einkauf mit NavistarRenschler zählte drei Ansatzpunkte auf, um später das Ziel zu erreichen: MAN und Scania setzen ihre Effizienzprogramme fort, die Marken verstärken ihre Zusammenarbeit und die Gruppe wächst auch dank des Erschließens neuer Märkte. Seit kurzem hat VW mit dem Nutzfahrzeughersteller Navistar einen Partner in den USA. Mit dem amerikanischen Unternehmen, an dem VW 16,6 % der Anteile hält, ist eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Antriebssysteme geplant. Für den Einkauf sei ein Gemeinschaftsunternehmen in der Nähe von Chicago am 1. März gestartet, berichtete Renschler.”Unser nächster Blick geht nach Asien”, sagte der CEO. In China ist MAN mit 25 % und einer Aktie am Lkw-Hersteller Sinotruck beteiligt, einem der drei größten im Land. Wie dort Partnerschaften verstärkt werden könnten, werde derzeit diskutiert, berichtete Renschler. Alle Optionen seien offen: auch den Anteil an Sinotruck aufzustocken oder zusätzliche Partner zu finden.Größte Schwachstelle in den vergangenen Jahren war für das Lkw- und Busgeschäft von VW der einst boomende Markt in Brasilien. Wegen der Wirtschaftsschwäche hat dort Marktführer VW 2016 einen Absatzrückgang um 24 % auf 16 300 Lastwagen hinnehmen müssen. Das war nur noch ein Zehntel des gesamten Absatzes mittelschwerer und schwerer Lkw, der um 2 % zulegte.”Die Talsohle in Brasilien scheint durchschritten zu sein”, sagte Renschler. “Zahlreiche Fahrzeuge müssen ersetzt werden.” In diesem Jahr werde es leicht nach oben gehen – dank erwarteter Impulse in der zweiten Hälfte. “Die richtige Erholung wird dann vielleicht 2018 kommen.”Auf die Frage nach einem Börsengang von VW Truck & Bus antwortete Renschler, das sei eine Option. Für dieses Jahr sei ein solcher Schritt aber nicht geplant. Generell seien alle Möglichkeiten auf dem Weg zum globalen Champion offen.—– Wertberichtigt Seite 8