Der Ausverkauf in Italiens Autoindustrie geht weiter. Die Audi-Tochter Italdesign steht vor dem Verkauf. Gerade erst ist die italienische Stellantis-Robotik-Tochter Comau an One Equity Partners veräußert worden. Und die Holding Exor der Familie Elkann-Agnelli hat Iveco an die indische Tata verkauft. Bereits 2019 hatte der damalige Fiat-Konzern FCA den Komponentenhersteller Magneti Marelli, der kürzlich einen Insolvenzantrag nach Chapter 11 gestellt hat, abgegeben.

Italdesign gehört zu den renommiertesten italienischen Design-Schmieden. Das 1968 von Giorgetto Giugiaro und Aldo Mantovani gegründete Unternehmen entwarf Erfolgsmodelle wie den VW Golf und Passat oder den legendären DeLorean DMC 12, bekannt aus dem Film „Zurück in die Zukunft“. Doch Italdesign geriet in eine schwere Krise. 2010 erwarb die VW-Tochter Audi zunächst die Mehrheit und später das ganze Unternehmen. Italdesign setzte 2024 etwa 330 Mill. Euro um und erzielte einen Gewinn von 30 Mill. Euro. Das Unternehmen beschäftigt etwa 1300 Mitarbeiter.

Die Mitarbeiter sind besorgt, weil der potenzielle Käufer, die indisch-amerikanische UST, über keine Expertise im Automobilsektor verfügt. Rom will offenbar, das Italdesign italienisch bleibt. Angeblich planen der Zulieferer Adler Pelzer, die staatliche Förderbank CDP und einige bekannte Manager ein Gegenangebot.

Für Schlagzeilen sorgt außerdem der Autodesigner Pininfarina. Nach 19 Jahren warf kürzlich CEO Silvio Angori das Handtuch bei dem börsennotierten Konzern, der zu 76% von der indischen Mahindra-Gruppe kontrolliert wird. Nach schwierigen Zeiten ging es in den letzten Jahren Auf und Ab. Per Ende September 2025 erlöste Pininfarina 67,6 (Vorjahr: 69,7) Mill. Euro, wobei ein Verlust von 5,5 (1)  Mill. Euro verbucht wurde. Als Grund für Angoris Rücktritt werden „strategische Divergenzen“ angegeben. Der Aktienkurs ist binnen eines Jahres um 21% gestiegen. Der Börsenwert liegt bei 64 Mill. Euro.