VW zahlt Zuschlag zum Flächentarif

Einmaliger Rentenbaustein von 300 Euro - Neumann: An die Grenze des Möglichen gegangen

VW zahlt Zuschlag zum Flächentarif

m. Hannover – Europas größter Fahrzeugbauer Volkswagen hat sich mit der IG Metall auf einen neuen Haustarifvertrag geeinigt. Danach erhalten die rund 102000 Mitarbeiter der sechs westdeutschen Werke ab 1. September eine Tarifanhebung um 3,4%. Am 1. Juli 2014 kommt es zu einer zweiten Erhöhungsstufe um 2,2%.Die Vereinbarung folgt dem Pilotabschluss der Metall- und Elektroindustrie in Bayern. Allerdings zahlt Volkswagen zusätzlich einmalig einen Rentenbaustein von 300 Euro in die betriebliche Altersvorsorge ein, der wahlweise im August auch als Einmalbetrag von brutto 275 Euro ausgezahlt werden kann. “Fläche plus bessere Betriebsrente”, so fasst Hartmut Meine, Bezirksleiter und IG-Metall-Verhandlungsführer, das Verhandlungsergebnis zusammen.Ein bedeutsamer Niveauunterschied ergibt sich zudem daraus, dass die Wochenarbeitszeit bei Volkswagen nur 33 Stunden und nicht 35 Stunden wie in der Fläche beträgt. Der Tarifvertrag läuft über 20 Monate bis Ende Februar 2015.Der VW-Gesamtbetriebsrat zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden: “Mit diesem Tarifabschluss haben wir das Ergebnis aus der Fläche nicht nur übernommen, sondern sogar noch etwas nachgebessert. Damit werden wir bei Volkswagen nicht nur an der allgemeinen Entwicklung der Branche beteiligt”, sagte VW-Gesamt- und -Konzernbetriebsratsvorsitzender Bernd Osterloh. Zudem hätten beide Seiten eine Verhandlungsverpflichtung für Mai 2014 vereinbart. Sollte die wirtschaftliche Situation dann gut sein, soll über einen weiteren Rentenbaustein verhandelt werden.”Mit dem Tarifabschluss sind wir an die Grenze dessen gegangen, was die schwierige Marktsituation in Europa und der harte internationale Wettbewerb zulassen”, kommentierte VW-Personalvorstand Horst Neumann. Volkswagen und die IG Metall hätten berücksichtigt, dass der Wettbewerb in der Autoindustrie immer schärfer werde und zugleich der Gesamtmarkt für Automobile in Europa stark eingebrochen sei, betonte VW-Verhandlungsführer Martin Rosik, Personalleiter der Marke Volkswagen Pkw: “Die Entgelterhöhung richtet sich an der wirtschaftlichen Leistungskraft der Branche aus. Für die Wettbewerbsfähigkeit der Volkswagen-Standorte in Deutschland ist das unverzichtbar.”