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Wachstumsinvestor Verdane sammelt 2 Mrd. Euro für neuen Private-Equity-Fonds ein

Verdane hat den mit 2 Mrd. Euro den bisher größten Private-Euity-Fonds in der eigenen Unternehmensgeschichte eingesammelt. Rund ein Drittel des Kapitals will Partner Dominik Schwarz in der deutschsprachigen region investieren.

Wachstumsinvestor Verdane sammelt 2 Mrd. Euro für neuen Private-Equity-Fonds ein

Verdane sammelt 2 Mrd. Euro ein

Private-Equity-Fonds setzt auf Kauf von Portfolios von Corporate Venture Capital

cru Frankfurt

Die auf Wachstumskapital spezialisierte europäische Beteiligungsgesellschaft Verdane hat für ihren neuen und bisher größten Private-Equity-Fonds Verdane Freya XII zum Final Closing 2 Mrd. Euro bei Investoren aus 18 Ländern eingesammelt. Etwa 80% der Kapitalzusagen stammen von bestehenden Investoren. Damit hat Verdane das eingeworbene Kapital bei dem neuen Fonds um 70% erhöht. Der Vorgängerfonds war bei einem Volumen von 1,1 Mrd. Euro geschlossen worden. Das Fundraising für den neuen Fonds dauerte nur weniger als sechs Monate und damit deutlich kürzer als bei vielen Wettbewerbern, die bis zu zwei Jahre brauchen.

Mit dem frischen Kapital will sich Verdane über direkte Beteiligungen und Portfoliotransaktionen an innovativen Wachstumsunternehmen beteiligen, die das Ziel verfolgen, die europäische Wirtschaft zu digitalisieren. Im Visier sind unter anderem Jungunternehmen aus den Corporate-Venture-Capital-Portfolios großer Unternehmen. „Deutsche Konzerne fanden Venture Capital lange Zeit sehr spannend", sagte Verdane-Partner und Deutschlandchef Dominik Schwarz der Börsen-Zeitung. „Heute ordnen viele ihre Beteiligungen neu, und dann sind wir eine attraktive Option für den Ausstieg aus dem gesamten Portfolio.“ Ein Beispiel war die Übernahme von fünf B2B-Tech-Firmen aus dem Portfolio der Investmentfirma HQ Equita der BMW-Erben rund um Harald Quandt.

Nah am Risikokapital

Mit dem Closing des größten Fonds in der 22-jährigen Geschichte von Verdane steigt das seit der Gründung eingeworbene Kapital auf 9 Mrd. Euro. Die Skandinavier arbeiten an der Schnittstelle zwischen Risikokapital und klassischem Private Equity. Im Jahr 2023 hatte Verdane die seit 2018 bestehende Präsenz in Deutschland ausgebaut. Neben dem Büro in Berlin wurde ein Standort in München eröffnet und gleichzeitig das Team verstärkt. Insgesamt beschäftigt Verdane hierzulande inzwischen 29 Mitarbeiter und verfügt über ein Dutzend Beteiligungen. Partner Schwarz investiert rund ein Drittel des Fondsvolumens in der deutschsprachigen Region.

Zu den Transaktionen in diesem Jahr zählen der Verkauf der Softwarefirma Hornetsecurity, ein europäischer Anbieter von cloudbasierten E-Mail-Sicherheits- und Datenschutzlösungen. Das Unternehmen aus Hannover ging im Mai für einen Milliardenbetrag an das US-Cyber-Sicherheitsunternehmen Proofpoint. Ebenfalls in diesem Jahr erfolgten der Verkauf des Anbieters maritimer Daten Danalec an den französischen Tankkonzern GTT und die Teilverkäufe von Voyado an Viking Global und Lumene an Creades.

Zum Portfolio gehört Momox

Zu den Portfoliounternehmen gehören unter anderem Momox, Europas größte Re-Commerce-Plattform für Bücher und Medien, die Online-Kreditvergleichsplattform Smava und Asgoodasnew, eine Re-Commerce-Plattform für Elektronik. Auch der Online-Einrichtungsgegenstände-Händler PremiumXL zählt zum Portfolio.

Verdane hat in der deutschsprachigen Region bislang rund 1 Mrd. Euro investiert und sich an 20 Unternehmen beteiligt. Zu den jüngsten Beteiligungen gehören Urban Sports Club, eine Plattform für Sport und Wellness, Fiskaly, ein Anbieter cloudbasierter Fiskalisierung, und Cropster, eine Softwareplattform für die gesamte Kaffeelieferkette. Partner Schwarz sieht den Finanzinvestor „im Zentrum des deutschen Tech-Ökosystems“.