Der schwer angeschlagene TV-Gerätehersteller Loewe ist zu einem Wahlkampfthema geworden. Wochen vor der Landtags- und Bundestagswahl im September brauste Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer in die Kronacher Firmenzentrale und präsentierte sich dort als fürsorglicher Landesvater. Der CSU-Vorsitzende stellte für das Rettungskonzept ganz staatsmännisch eine Staatsbürgschaft in Aussicht. So kann man bei den Wählern punkten, wenn einer wie Seehofer sich als tatkräftiger Politiker in Szene setzt, der “keine Region in Bayern” im Stich lassen will. Schließlich ist Loewe im strukturschwachen Oberfranken mit 800 Arbeitsplätzen ein wichtiger Arbeitgeber. Da fällt eine Staatsbürgschaft wohl nicht mehr sonderlich ins Gewicht, wenn man die 10 Mrd. Euro Staatshilfen für die BayernLB Ende 2008 in Betracht zieht. Hat sich aber Seehofer im Fall Loewe schon bei der EU-Kommission erkundigt, ob eine solche Stützung mit Steuergeldern gegen Wettbewerbsrecht verstößt? Seine Aussage jedenfalls ließ den Loewe-Aktienkurs zeitweise um 1 % steigen. Seehofer sorgte damit für einen kleinen Hoffnungsschimmer.sck