Nächster Warnstreik bei Zalando
Zalando-Mitarbeiter
legen erneut
die Arbeit nieder
dpa-afx Erfurt
Im Tarifstreit bei Zalando hat die Gewerkschaft Verdi am Logistikzentrum in Erfurt erneut zu einem Warnstreik aufgerufen. Ziel sei es, Europas größten Modeversandhändler an den Verhandlungstisch zu bringen, teilte Verdi mit. Das Unternehmen war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Die Gewerkschaft wirft Zalando vor, Tarifverhandlungen bisher zu verweigern. Um weiter Druck zu machen, solle der Warnstreik bis Mittwochfrüh fortgesetzt werden. Etwa 80 Mitarbeiter der Frühschicht hätten sich zu Beginn beteiligt.
Verdi fordert für die Beschäftigten die Anerkennung der Flächentarifverträge für den Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Hier lägen die Löhne für Lagerarbeiter etwa 10% höher als von Zalando gezahlt, hieß es. Hinzu kämen höhere Zuschläge, kürzere Wochenarbeitszeiten, tarifliche Altersvorsorge und weitere Verbesserungen.
„Am Geld scheitert es nicht. Mehr als 500 Mill. Euro Konzerngewinn haben die Beschäftigten des Zalando-Konzerns im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftet“, sagte Gewerkschaftssekretär Matthias Adorf. Die Zahlung der Tariflöhne würde Zalando nur einen Bruchteil dieses Gewinnes kosten. Es gehe um Wertschätzung und Respekt.
Eine erste Streikrunde hatte es Mitte April gegeben. Zu dem Zeitpunkt hatten auch Zalando-Mitarbeitende am Logistikzentrum in Mönchengladbach die Arbeit niedergelegt. Verdi forderte auch in dieser Region die Anerkennung des Flächentarifvertrags im Einzelhandel durch Zalando.