Herbert Diess, der neue starke und zugleich Altlasten-freie Chef der Kernmarke VW, tritt die Flucht nach vorn an. Gegenüber dem Plan sollen bei den Investitionen 1 Mrd. Euro jährlich gespart sowie das Effizienzsteigerungsprogramm beschleunigt werden. Dass bei VW in Nordamerika und Europa, dem mit Abstand bedeutendsten Dieselmarkt, künftig nur noch die umwelttechnisch besten Abgassysteme zum Einsatz kommen sollen, ist angesichts von Dieselgate nachvollziehbar. Was VW aber nicht sagt, sind die aus dieser Richtungsentscheidung abzuleitenden Konsequenzen: Der Dieselmotor wird damit teurer und dürfte folglich bei den Wolfsburgern nur noch in den höherpreisigen Modellen gefragt sein, insgesamt aber an Bedeutung verlieren. Das CO2-Ziel muss dennoch erreicht werden. Deshalb gibt Diess in der Elektrifizierung Gas und gibt sich mit den Modul-Kompromissen von Ex-Chef Martin Winterkorn nicht zufrieden. Für Diess’ Ansprüche muss der MQB-Baukasten “wesentlich” weiterentwickelt werden. Und ein separater Elektrifizierungsbaukasten (MEB) muss auch noch sein. Das kostet! po