Grüne Energie

Wasserstoff-Projekte sprießen aus dem Boden

Für die Dekarbonisierung der Wirtschaft wird in Mengen grüner Wasserstoff benötigt. Vor diesem Hintergrund werden beinahe täglich neue Wasserstoffprojekte wie von Thyssenkrupp Uhde angekündigt.

Wasserstoff-Projekte sprießen aus dem Boden

ab Düsseldorf – Die Notwendigkeit, grünen Wasserstoff im Industriemaßstab herzustellen, lässt vielerorts Projekte entstehen. So tut sich Thyssenkrupp mit ADNOC, dem staatlichen Energie- und Petrochemiekonzern aus Abu Dhabi, zusammen, um gemeinsam einen Ammoniak-Cracker in großem Maßstab zu entwickeln. Eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichneten die beiden Unternehmen, wie mitgeteilt wird. Neben der gemeinsamen Entwicklung für eine Ammoniak-Cracker-Anlage, in welcher das Ammoniak nach dem Transport wieder in seine kleineren Bestandteile Stickstoff und Wasserstoff aufgespalten wird, sollen auch Möglichkeiten in der Wertschöpfungskette für saubere Energie, für die Nachfrage für sauberes Ammoniak und dessen Transport von den Arabischen Emiraten zu den Ammoniak-Cracker-Anlagen weltweit erkundet werden.

Wo und mit welcher Kapazität die Anlage errichtet werden soll, steht nach den Angaben noch nicht fest. BP ist bei einem vergleichbaren Projekt schon einen Schritt weiter. Der Ölkonzern kündigte am Montag an, in Wilhelmshaven den Bau eines Ammoniak-Crackers zu prüfen, der von 2028 an jährlich bis zu 130 000 Tonnen Wasserstoff aus grünem Ammoniak bereitstellen könnte. Rein rechnerisch ließen sich damit 6,5 % des Schwerlastverkehrs in Deutschland versorgen.

„Wir sind entschlossen, unsere Position als verlässlicher Lieferer kohlenstoffärmerer Energie zu stärken, neue Einnahmequellen zu schaffen und den globalen Markt für Wasserstoff zu entwickeln“, wird Musabbeh Al Kaabi, Executive Director von ADNOC, zitiert. Viele Länder, allen voran Deutschland, sind auf den Import von grünem Wasserstoff angewiesen, um die Industrie zu dekarbonisieren. „Zusammen mit ADNOC werden wir das letzte Puzzleteil für den globalen Wasserstoffhandel liefern, sagt Cord Landsmann, CEO von Thyssenkrupp Uhde.

Das BP-Projekt soll auf der bestehenden Infrastruktur der NWO-Terminals in Wilhelmshaven aufbauen. BP ist an der Nord-West Ölleitung GmbH beteiligt und schlägt vor, die existierende ungenutzte Ölpipeline zu verwenden und die bestehende Gaspipeline-Infrastruktur umzurüsten. Der geplante Ammoniak-Cracker ist das jüngste Projekt in einer Reihe von Wasserstoffprojekten von BP in Deutschland.