Autozulieferer

Webasto nach zwei Jahren
mit Verlust zurück in der Gewinnzone

Dem Autozulieferer Webasto ist die Rückkehr in die Gewinnzone gelungen. Für das noch junge Geschäft mit Ladelösungen für Elektrofahrzeuge bereitet das Unternehmen den Ausstieg vor.

Webasto nach zwei Jahren
mit Verlust zurück in der Gewinnzone

Webasto zurück in Gewinnzone
nach zwei Jahren mit Verlust

Autozulieferer sucht Partner für das Segment Laden

jh München
jh München

Dank einer starken Nachfrage ist Webasto, der Weltmarktführer für Autodächer und Standheizungen, im vergangenen Jahr in die Gewinnzone zurückgekehrt. Auch ein positiver Währungseffekt habe geholfen, sagte der Vorstandsvorsitzende Holger Engelmann in der Jahrespressekonferenz. Es sei aber nicht ganz gelungen, den inflationsbedingten Anstieg der Kosten um einen dreistelligen Millionenbetrag vollständig an die Kunden weiterzugeben.

Im vergangenen Jahr erzielte das Familienunternehmen mit Sitz in Stockdorf bei München ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 111 Mill. Euro nach -146 Mill. im Vorjahr und -69 Mill. 2020. Das – noch nicht bezifferte – Nettoergebnis sei ebenfalls positiv, ergänzte Engelmann auf Nachfrage. Für 2021 wies Webasto laut Bundesanzeiger noch einen Fehlbetrag von 247,5 (i.V. 114) Mill. Euro aus. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr währungsbereinigt um 13,5% auf 4,4 (3,7) Mrd. Euro. Damit ergibt sich eine Ebit-Marge von 2,5 (-3,9)%. “Damit sind wir nicht zufrieden”, sagte Engelmann. Ziel sei eine Rückkehr zu 6%, die zuletzt 2018 erreicht wurden.

Ohne den Verlust des Segments Ladelösungen für Elektrofahrzeuge wäre das Ebit von Webasto im vergangenen Jahr um 82 Mill. Euro höher gewesen. Das Unternehmen will sich zunächst von der Mehrheit dieses Geschäfts trennen, das 92 Mill. Euro zum Umsatz von 2022 beitrug.

Engelmann begründet die Entscheidung damit, dass der Markt anders als von ihm erwartet sehr heterogen geworden sei – sowohl was die Produkte betreffe als auch die Vertriebskanäle. Verhandelt werde mit strategischen und Finanzinvestoren. Bis Ende dieses Jahres soll ein Ergebnis feststehen. Engelmann zeigt sich zuversichtlich, dass der Umsatz in dem Geschäft in den nächsten ein, zwei Jahren zulegt und dann ein positives Ergebnis erzielt werden kann. Auf längere Sicht wolle Webasto aber aussteigen.

Seit 2015 ist das Unternehmen auf dem Feld Elektromobilität tätig und bietet Ladelösungen, Batteriesysteme und elektrische Heizungen an. Zum Umsatz trug die E-Sparte zuletzt 7% bei, zum Auftragseingang von 7,2 Mrd. Euro 39%.

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