Non-Food-Einzelhandel

Weihnachts­geschäft wird für den Handel zum Desaster

Für den Einzelhandel kommt es – wie im Vorjahr – ausgerechnet im Weihnachtsgeschäft knüppeldick. Das vom Handelsverband Deutschland veröffentlichte HDE-Konsumbarometer zeigt für die nächsten drei Monate eine deutliche Verschlechterung der Verbraucherstimmung an. Die Ausgabebereitschaft der Verbraucher sackt ab.

Weihnachts­geschäft wird für den Handel zum Desaster

md Frankfurt

Für den Einzelhandel kommt es – wie im Vorjahr – ausgerechnet im Weihnachtsgeschäft knüppeldick. Das am Montag vom Handelsverband Deutschland veröffentlichte HDE-Konsumbarometer zeigt für die nächsten drei Monate eine deutliche Verschlechterung der Verbraucherstimmung an. Nachdem der Index noch im Vormonat etwas gestiegen war, sackt er nun ab. Wie es in der Mitteilung des Verbandes weiter heißt, könnte die negative Entwicklung der Verbraucherstimmung bei weiterhin angespannter Pandemielage den privaten Konsum im Weihnachtsgeschäft ausbremsen.

Auf das Infektionsgeschehen und aktuelle Corona-Maßnahmen re­agierten Verbraucher mit Zurückhaltung bei Anschaffungsplanungen, heißt es. Die Bereitschaft, Geld auszugeben, gehe stark zurück. Dass sowohl die Anschaffungs- als auch die Sparneigung sinkt, sei auf die Einkommenserwartungen der Konsumenten zurückzuführen. Mit Blick auf aktualisierte Konjunkturprognosen gehen sie laut der vom HDE in Auftrag gegebenen Erhebung davon aus, dass die konjunkturelle Dynamik abnehmen wird. Angesichts schwacher Konjunkturerwartungen falle damit auch der Blick auf die eigenen Einkommenserwartungen pessimistisch aus. Erwartet werden negative Auswirkungen auf das persönliche Einkommen. Wegen der derzeit hohen Inflationsrate bestehe die Sorge vor dauerhaften Kaufkraftverlusten, sollte sich die Preisentwicklung in den kommenden Monaten nicht abschwächen. Es hänge somit vom weiteren Verlauf der Pandemie und den geltenden Corona-Maßnahmen ab, wie sich die Verbraucherstimmung und das Konsum-verhalten in den nächsten Wochen entwickeln werden.

Auch zweite Woche floppt

Zuvor hatte der HDE mitgeteilt, dass nach dem bereits schwachen Auftakt des Weihnachtsgeschäfts (vgl. BZ vom 30. November) die verschärften Corona-Maßnahmen in der Woche vor dem zweiten Advent weitere erhebliche Einbußen für den Einzelhandel zur Folge hatten. Gemäß einer Trendumfrage des HDE sind die Umsätze im stationären Non-Food-Handel um durchschnittlich 26% geringer ausgefallen als im Vorkrisenjahr 2019. Unter 2G-Bedingungen seien die Besucherzahlen im Innenstadthandel gegenüber 2019 um durchschnittlich 41% gesunken. Besonders hart traf es wieder einmal den Bekleidungshandel, der dem Verband zufolge ein Umsatzminus von 35% zum Vorkrisenniveau verzeichnete.

Nach Schätzung des HDE können sich die Umsatzverluste im betroffenen Non-Food-Handel im Dezember auf 5,5 Mrd. Euro belaufen. Damit der Schaden, der Einzelhandelsunternehmen entstehe, angemessen kompensiert werden könne, sei ein Schadensausgleich parallel zur Überbrückungshilfe zu gewähren, fordert der HDE. Dieser könne die nicht durch die Überbrückungshilfe abgedeckten Schäden abfedern.