DEUTSCHES EIGENKAPITALFORUM

Weihnachtskampagne ist für Cewe entscheidend

Absatz von Fotobüchern und Geschenkartikeln mit Fotos hat großen Einfluss auf das Jahresergebnis

Weihnachtskampagne ist für Cewe entscheidend

Von Martin Dunzendorfer, FrankfurtAuch dieses Jahr wird das Weihnachtsgeschäft von großer Bedeutung für die Erfolgsrechnung von Cewe sein. Das SDax-Unternehmen beliefert Konsumenten sowohl über den stationären Handel als auch online mit Fotoarbeiten und Digitaldruckprodukten. Wie CFO Olaf Holzkämper auf dem Deutschen Eigenkapitalforum ausführte, steuern Fotobücher sowie Geschenkartikel mit Fotos (Kalender, Grußkarten, Wandbilder, Kaffeetassen etc.) weit mehr als die Hälfte zum Umsatz bei. Und wann, wenn nicht zu Weihnachten, ist die Boomzeit solcher Produkte?Fotobücher und Geschenkartikel mit Fotos machen den Großteil des Umsatzes im weitaus größten der drei Geschäftsbereiche, dem Photofinishing, aus. Nach drei Vierteln des Jahres stand dieses Segment mit 264 Mill. Euro für 72 % des Konzernumsatzes von 365 Mill. Euro. Und dass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) mit 3,2 Mill. Euro überhaupt positiv war, war einzig den 5,7 Mill. zu verdanken, die das Photofinishing zum Konzern-Ebit beitrug.Im Schlussquartal 2016 wurden im Photofinishing 190 Mill. Euro erlöst; in den vorherigen drei Jahresvierteln waren es zwischen 81 und 95 Mill. Euro – also erheblich weniger. Entsprechend sind auch dieses Jahr hohe Erlöse zu erwarten. Klarer Marktführer in der EUBei Fotobüchern sei Cewe mit einem Anteil von 26 % Marktführer in der EU; der Anteil sei dreimal so hoch wie der der Nummer 2, hieß es in der Präsentation. In Deutschland liege der Marktanteil sogar bei 40 %.Für das Gesamtjahr peilt Cewe ein Ebit zwischen 45 Mill. und 51 (i.V. 47) Mill. Euro an. Nach neun Monaten standen bereits 46,1 Mill. Euro zu Buche, so dass sogar ein negatives Ebit von 1,1 Mill. Euro im vierten Quartal noch zur Zielerreichung führen würde. Doch angesichts der Zuversicht, die Holzkämper zeigte, ist auch im Schlussquartal von einem positiven Ebit auszugehen.Beim Umsatz erwartet Cewe 2017 einen Wert zwischen 585 Mill. und 615 Mill. Euro; das wäre eine Veränderungsrate im Vergleich zum Vorjahr (593,1 Mill. Euro) zwischen minus 1 % und plus 4 %. Auch für das Nettoergebnis wird eine Spanne angegeben: Sie reicht von 30 Mill. bis 34 (30,4) Mill. Euro, also von minus 1 % bis plus 9 %. Resultate aus der Vergangenheit kann man nicht einfach in die Zukunft fortschreiben. Dennoch der Hinweis: 2016 hatte Cewe alle gesetzten Ziele erreicht.CFO Holzkämper machte deutlich, dass der Geschäftsbereich Hardware Retail, also der Cewe-eigene Einzelhandel, vor allem als zusätzlicher Vertriebskanal für das Photofinishing dient. Daneben werden zwar auch Kameras verkauft, doch an einen Ausbau dieses Bereichs wird offensichtlich nicht gedacht. Dagegen verbindet Holzkämper mit dem Bereich Commercial Online Print große Hoffnungen. Nach Jahren hoher Investitionen zeichne sich hier ein Return ab. 2016 machte der Drei-Marken-Bereich (Cewe-Print, Saxoprint und Viaprinto), der als Online-Druck-Dienstleister über das Internet bestellbare Werbedrucksachen wie Flyer, Plakate, Broschüren, Visitenkarten etc. produziert, 84 Mill. Euro Umsatz. In den nächsten Jahren könnten es laut Holzkämper 100 Mill. werden und auf Sicht von 20 Jahren sogar 400 Mill. Euro.