Weiter viel Gegenwind für Hyundai

China-Absatz bricht um fast zwei Drittel ein

Weiter viel Gegenwind für Hyundai

mf Tokio – Schwierige Marktbedingungen in China und den USA haben den Gewinn des koreanischen Autobauers Hyundai im zweiten Quartal auf den niedrigsten Stand seit mindestens sieben Jahren gedrückt. Im Vierteljahr zwischen April und Juni brach der Nettoertrag um 48,2 % auf 914 Mrd. Won (umgerechnet 701 Mill. Euro) ein. Operativ verdiente Hyundai 1,3 Bill. Won, ein Rückgang um 23,7 %. Der Umsatz fiel den Angaben zufolge um 1,5 % auf 24,3 Bill. Won (18,7 Mrd. Euro). Schwieriges Umfeld”Das Geschäftsumfeld war generell unfreundlich”, unterstrich Vizepräsident Choi Byung-chul in Seoul ein. Diese Einschätzung bezieht sich einerseits auf den Verbraucherboykott in China und andererseits auf die ungünstige Modellmischung in den USA. Die Krise von Hyundai spiegelt sich im Absatzrückgang um 8,7 % zum Vorjahr auf 2,2 Millionen Fahrzeuge wider. Damit wird es praktisch unmöglich sein, das Jahresziel von 5,08 Millionen Einheiten zu erreichen.Hauptgrund ist der chinesische Markt, wo Hyundai bisher ein Fünftel seines Absatzes erzielte. Dort gingen die Verkäufe im Quartal um 64 % % und im 1. Halbjahr um 28,8 % zurück. Chinesische Verbraucher kauften aus Protest gegen die Aufstellung eines US-Raketenabwehrsystems in Südkorea weniger Fahrzeuge von Hyundai. Zugleich konnten die Koreaner die Nachfrage nach Geländewagen (SUV) nicht bedienen und wurden preislich von chinesischen Konkurrenten bedrängt.Auch in den USA litt Hyundai darunter, dass man nicht genug SUV-Modelle im Portfolio hatte. Dort sank der Absatz im zweiten Quartal trotz der höchsten Verkaufsanreize seit der Finanzkrise um 8 %. Neue ModelleWegen dieser externen Faktoren erwartet Vizechef Choi keine durchgreifende Besserung im zweiten Halbjahr. Jedoch sollen der erste globale Kompakt-SUV Kona und die Limousine G70 der Luxusmarke Genesis neue Impulse bringen. Außerdem kann Hyundai weiter auf die Schwellenmärkte Indien, Russland und Brasilien zählen. Dort legten die Verkäufe im ersten Semester zu.