Reuters Frankfurt – Tausende von Transportfirmen haben Klage gegen die an Preisabsprachen beteiligten Lkw-Hersteller Daimler, DAF, MAN, Iveco und Volvo erhoben. Kurz vor Weihnachten habe eine Online-Plattform in Zusammenarbeit mit dem Branchenverband BGL für mehr als 3 200 Unternehmer mit über 85 000 Lkw Klage vor dem Landgericht München erhoben, teilte der Verband am Mittwoch mit. Der BGL hatte bis Ende September Klageansprüche gesammelt, um mit Hilfe von Prozessfinanzierern und der US-Kanzlei Hausfeld Klagen vorzubereiten. Zuvor hatten unter anderem der Europäische Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure (Elvis) und die Deutsche Bahn Klagen eingereicht (vgl. BZ vom 22. Dezember).Lkw-Besitzer sehen sich geprellt, da sie wegen der jahrelangen Absprachen der Hersteller zu hohe Preise gezahlt hätten. Ende September verhängte die EU-Kommission auch gegen die VW-Tochter Scania, die sich zunächst gegen die Strafe gewehrt hatte, ein Bußgeld. Insgesamt verdonnerte die Kartellbehörde die Hersteller zu rund 3,8 Mrd. Euro Strafe. Die Konzerne sprachen ab 1997 über 14 Jahre hinweg die Verkaufspreise für ihre Fahrzeuge ab.