WERTBERICHTIGT

Wenn Integration Stellenabbau heißt

Börsen-Zeitung, 18.5.2017 Nachdem sich Wincor Nixdorf im Herbst 2015 ins Unvermeidliche - die Übernahme durch den US-Wettbewerber Diebold - gefügt hatte, versprachen die beiden Firmenchefs ein wenig Blaues vom Himmel. Zwar wurde eingeräumt, dass die...

Wenn Integration Stellenabbau heißt

Nachdem sich Wincor Nixdorf im Herbst 2015 ins Unvermeidliche – die Übernahme durch den US-Wettbewerber Diebold – gefügt hatte, versprachen die beiden Firmenchefs ein wenig Blaues vom Himmel. Zwar wurde eingeräumt, dass die bei beiden Firmen laufenden Restrukturierungsprogramme zu Ende geführt würden. Von einem darüber hinausgehenden Arbeitsplatzabbau wollte man jedoch nichts wissen, obwohl Kostensynergien aus dem Zusammenschluss von 160 Mill. Dollar in Aussicht gestellt wurden. Nun holt die Realität zumindest die deutsche Seite ein. Denn anders als in der Planung für 2016/17 vorgegaukelt, reichen die veranschlagten Restrukturierungs- und Transaktionskosten hinten und vorne nicht. Waren in diesem Jahr ursprünglich 20 Mill. Euro budgetiert, sind nach sechs Monaten bereits 32 Mill. Euro aufgelaufen. Wenig verwunderlich dabei: Das Gros des Restrukturierungsaufwands entfällt auf Personalaufwendungen im Zusammenhang mit der Integration. Wen wundert’s, dass diese Erkenntnis erst mit Abschluss des Beherrschungsvertrags reifte?ab