WERTBERICHTIGT

Wer am längeren Hebel sitzt

Börsen-Zeitung, 3.5.2018 Der Markenartikler Nestlé und der mächtige Händler-Einkaufsverbund Agecore haben das Kriegsbeil begraben. Künftig werden wieder alle Produkte des Schweizer Nahrungsmittelherstellers - von Maggi-Fertigsuppen über Nescafé bis...

Wer am längeren Hebel sitzt

Der Markenartikler Nestlé und der mächtige Händler-Einkaufsverbund Agecore haben das Kriegsbeil begraben. Künftig werden wieder alle Produkte des Schweizer Nahrungsmittelherstellers – von Maggi-Fertigsuppen über Nescafé bis hin zu Wagner Tiefkühlpizzen – in den Regalen der Einzelhändler Edeka (Deutschland), Coop (Schweiz), Intermarché, Colruyt (Belgien), Conad (Italien) und Eroski (Spanien) zu finden sein. Der Einigung war ein monatelanger, öffentlich ausgetragener Streit vorausgegangen, in dem die Händler zahlreiche Nestlé-Produkte aus den Regalen verbannt hatten, um ihrer Forderung nach besseren Einkaufskonditionen Nachdruck zu verleihen. Selbstverständlich schweigen sich beide Seiten über die Details der Übereinkunft aus – so viel Gesichtswahrung muss sein. Die Dauer und Härte der Auseinandersetzung zeigt jedoch, dass die Einkaufskooperationen inzwischen am längeren Hebel sitzen. Für Nestlé-Chef Mark Schneider muss diese Erkenntnis besonders bitter sein, hat er seinen Aktionären doch versprochen, die Ertragskraft zu steigern. ab